Auswanderersendung im TV

Für alle die mit dem Gedanken spielen auf die Azoren auszuwandern. Sie suchen Kontakte zu deutschpsrachigen Residenten? Sie benötigen Hilfe mit Ämtern und Behörden? Wo bekommt man welche Produkte? Was ist auf den Azoren zu beachten?
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horta3

Auswanderersendung im TV

Beitrag von horta3 » 22.05.2008, 06:43

Zur Zeit wird u.a. auch in einer TV-Sendung über ein rheinisches Ehepaar berichtet, das sich als Vermieter von Bungalows auf Sao Miguel niederlassen wird. Man darf das Ganze nicht so ernst nehmen, weil m.E. nach die oft gestellten Szenen mit den entsprechenden, blauäugigen Vorstellungen und Aussagen publikumswirksam erscheinen müssen. Doch als ich als ehem. Bauplaner sah, wie dort z.B. ein Fundament für ein Haus gegossen wurde und wie sich der hilflose Bauherr mit den Arbeitern vor Ort radebrechend auseinander setzte, habe ich mehr über die dortige "Baukultur" erfahren, als ein Student in zwei Vorlesungen. Als dann der Satz noch fiel: "Ein richtiger Mann auf einer Baustelle benötigt keine Wasserwaage", wurde dem ganzen noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Schlimmer kann es nicht sein. Ein fixer deutscher Maurergeselle würde es auf den Azoren zwangsläufig zu Reichtum, Ansehen und nachhaltigem Ruhm bringen oder zu einem Platz in einer Neurologiestation. :shock: :? :shock: :?

atras do sol
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baukultur auf den azoren

Beitrag von atras do sol » 27.05.2008, 09:03

gib einem azorianer die außenmaße für ein fundament....und er gießt es dir. OHNE wasserwaage,...so, wie die azorianer es eben seit hunderten von jahren tun. natürlich kann man den azorianischen hausbau NICHT an den deutschen maßstäben messen........jedoch ist das auch nicht nötig, denn wenn man deutsche maßstäbe zum glücklichsein nötig hat, sollte man nicht auf den azoren leben wollen. schau dir die azorianischen häuser einmal ganz in ruhe an. sie stehen (viele davon seit mehreren hundert jahren)und kein sturm konnte ihnen etwas anhaben.....und auch kein erdbeben. erstaunlich bei so viel dilettantismus....nicht wahr?
und ein fixer deutscher maurergeselle würde auf den azoren nicht reich, sondern einsam werden,.....käme er mit solch einer hochnäsigkeit daher. denn die menschen hier verzeihen dir gerne, das du nicht von anfang an ihre sprache sprichst,.....aber sie verzeihen auf keinen fall,.....wenn du dich "über" sie stellst"......so einfach ist das hier.....auf diesem paradiesischen fleckchen erde....

in diesem sinne....herzlichst....atras do sol

horta3

Beitrag von horta3 » 27.05.2008, 10:04

Meine Äußerungen waren mehr oder weniger auf diesen einen Fall bezogen, in dem ein Vertrag zeitlich nicht eingehalten worden ist und ein Partner in äußerste Bedrängnis geriet. Es ist anzunehmen, dass das nicht zur Folklore gehört und auf den Azoren gleiche Rechtsnormen gelten, wie im übrigen Europa. Es kann auch sein, dass die ganze TV-Sendung getürkt war. Besser wäre auch gewesen, wenn ich geschrieben hätte, "ein fixer portugiesischer Maurergeselle", der dann auch nicht zwangsläufig überheblich sein muss.

atras do sol
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.....

Beitrag von atras do sol » 27.05.2008, 10:21

es gehört allerdings wirklich zur azorianischen "folklore"...;-)))

sie kommen häufig morgen....und das jeden tag.....*lach*

auch DAMIT sollte man leben können. für die gute alte preussische pünktlich-und zuverlässigkeit sind die azorianer nicht unbedingt zu haben. also ein wenig geduld und akzeptanz dieser mentalität sollte man schon mitbringen........;-))

horta3

@ atras do sol

Beitrag von horta3 » 27.05.2008, 11:41

Jetzt möchte auch ich die ganze Sache nicht so preußisch-ernst sehen, aber dennoch wissen, ob das auch für die Feuerwehr gilt. :lol:

atras do sol
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die feuerwehr???

Beitrag von atras do sol » 27.05.2008, 12:53

interessante frage,....;-)))

ich hoffe, ich kann dir diese frage nicht irgendwann aus eigener erfahrung beantworten... :shock:

xantia
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Beitrag von xantia » 13.08.2008, 07:49

Hallo zusammen

Ich habe die Sendung/en ebenfalls verfolgt. In letzter Zeit kam jedoch nichts mehr über diese Auswanderer. Weiss jemand, wie's ihnen ergangen ist?

Liebe Grüsse
Xantia

horta3

Beitrag von horta3 » 13.08.2008, 09:24

Hallo Xantia,

viele von diesen Sendungen aus aller Welt habe ich mir auch angesehen und bin fast der Meinung, dass hier viel auf Showeffekt gemacht wird und auch einiges getürkt ist.

Jedenfalls habe ich nach dieser Sendung von Sao Miguels Nordküste auch nichts mehr erfahren und auch nichts davon gesehen, als ich im Juni dort war.

Ich habe auch nicht danach gesucht :-) :wink:

mfG

klee
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Beitrag von klee » 13.08.2008, 10:37

Die haben eine eigene Website:
http://www.azoren-fassbinder.com/

Schöne Grüße, klee

atras do sol
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azorenauswanderer

Beitrag von atras do sol » 13.08.2008, 12:11

hallöle xantia...

frag mich einfach, falls dich etwas interessiert,.....da bist du direkt an der quelle....;-)

klee
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Beitrag von klee » 13.08.2008, 12:47

ja, ja - so kann's gehen mit den pseudonymen ;-)

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ja ja...so kanns gehen....

Beitrag von atras do sol » 13.08.2008, 13:02

hallöle klee....mich hat ja keiner gefragt..... :lol:

ich war gerade auf deiner reisebericht-seite.....sehr schöne fotos und wirklich toll und unterhaltsam geschrieben......

Inselindianer
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Beitrag von Inselindianer » 26.01.2010, 20:45

@ Atras do sol:

"gib einem azorianer die außenmaße für ein fundament....und er gießt es dir. OHNE wasserwaage,...so, wie die azorianer es eben seit hunderten von jahren tun."

-Stahlbetonfundamente gießt man auf den Azoren im zivilen Hausbau noch nicht mal 70 Jahre lang! Davor wurden die Steine einfach auf den Boden gelegt.

"natürlich kann man den azorianischen hausbau NICHT an den deutschen maßstäben messen........jedoch ist das auch nicht nötig, denn wenn man deutsche maßstäbe zum glücklichsein nötig hat, sollte man nicht auf den azoren leben wollen."

Das ist eben das Problem der Azoreaner: Sie haben heutzutage die gleichen Voraussetzungen und Materialien wie die Deutschen, aber sie wollen einfach nicht so fachgerecht damit umgehen, obwohl es keine größeren Umstände machen würde. Der Grund dafür liegt in der Mentalität und Bildung und ich finde auch, dass es kein Zeichen von "südländischer Gelassenheit" ist, wenn man das Risiko in Kauf nimmt, dass einem das Dach ins Haus fällt!

"schau dir die azorianischen häuser einmal ganz in ruhe an. sie stehen (viele davon seit mehreren hundert jahren)und kein sturm konnte ihnen etwas anhaben.....und auch kein erdbeben. erstaunlich bei so viel dilettantismus....nicht wahr?"

Das ist einfach falsch! Es gibt nur wenig alte Bausubstanz, weil 80 Prozent aller Häuser bei irgendeinem Erdbeben eingestürzt sind. Klar, kann man die nicht mehr sehen! :lol: Und die, welche noch stehen, sind oft wieder aufgebaut und restauriert worden. Die Anzahl der halb eingefallenen Ruinen ist übrigens erstaunlich hoch und immer wieder ein beliebtes Fotomotiv für Touristen!

"und ein fixer deutscher maurergeselle würde auf den azoren nicht reich, sondern einsam werden,.....käme er mit solch einer hochnäsigkeit daher. denn die menschen hier verzeihen dir gerne, das du nicht von anfang an ihre sprache sprichst,.....aber sie verzeihen auf keinen fall,.....wenn du dich "über" sie stellst"......so einfach ist das hier.....auf diesem paradiesischen fleckchen erde...."

Na ja, solange die EU nicht wieder die Kosten für Azoreanische Extrawurst-Schlampereien tragen muss, stimme ich Dir zu. (siehe Erdbeben von 1998)Gewisse Dinge sollte man sich von denen abgucken, die es wissen. So entwickelt und verbessert sich unsere Welt. Aber wenn man Blödsinn mit Tradition rechtfertigen will, dann nennen wir überheblichen Deutschen dieses Phänomen "Schildbürgertum".

Und zum Geleit: Es geht weniger darum, dass Deutsche sich über die Azoreaner stellen wollen, sondern vielmehr darum, das die Azoreaner leider einen geschichtlich begründeten Minderwertigkeitskomplex haben. Jeglicher Verbesserungsvorschlag wird daher als Angriff verstanden. Wenn alles so toll und paradiesisch wäre, warum funktiuoniert dann so gut wie nichts ohne fremde Hilfe?

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