Terceira wird mit nur zehn halbspaltigen Zeilen abgetan. Es sei dort ein Internationaler Flugplatz mit Nato-Stützpunkt und eine Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert mit einem Altar aus massivem Silber. Nun, die heutige Kathedrale wurde erst 1985 fertiggestellt und vom Altar ist die Verkleidung aus Silber. Fazit: Viel zu knapp und nicht korrekt.
Etwas mehr Glück hat mit 1 ½ Seiten hat São Miguel. Aber auch hier war die Reiseführer-Redaktion wohl nicht vor Ort, sondern hat woanders falsch kopiert.
Ob die Kernstadt von Ponta Delgada mit über 30000 Einwohnern noch als „Städtchen“ bezeichnet werden kann, bezweifle ich. (Zahlreiche Reiseführer geben die Einwohnerzahl sogar mit 70.000 an und berechnen fälschlicherweise den ganzen Kreis mit.)
Unterhalb der Kirche Sao Pedro liege das Fischerviertel. Wer hat denn das verzapft? Dort gab es nie ein Stadtviertel, heute aber die Portas do Mar, der moderne Hafen für die Kreuzfahrtschiffe. – Wenn man schon die Jesuitenkirche erwähnt, sollte man auch sagen, dass sie heute ein Museum ist.
Zu Sete Cidades werden zwei weitgehend unbekannte Sagen erwähnt. Die bekannte Sage von der Prinzessin und ihrem Hirten, zu der es sogar ein kleines Theaterstück, Lieder und Verse gibt, bleibt unerwähnt.
Die Stadt Ribeira Grande, so heißt es, sei von Teeplantagen umgeben. Ich habe dort noch keine gesehen. Und das man vom Lagoa do Fogo auf das Furnas-Tal blickt, ist mir auch neu.
Schade. Auf so knappem Raum so viele Fehler, das haben die Azoren nicht verdient.
