Neuester Witz von Santa Maria

alles rund um die Insel Santa Maria.
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acoriano
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Neuester Witz von Santa Maria

Beitrag von acoriano » 08.01.2008, 07:31

Inzwischen gibt es auf Santa Maria auch Schwerbehinderten-Parkplätze. Auf einem davon soll sich kürzlich Folgendes tatsächlich zugetragen haben:
Eine Kommission der Camara Municipal ist gerade dabei einen solchen Schwerbehinderten-Parkplatz zu besichtigen, als just ein Fahrzeug darauf zum Parken anhält. Ein Mann steigt aus. Bevor er das Weite suchen kann, wird er von einem der Kommissionsmitglieder auf Portugiesisch denn auch gleich gefragt: "Sind Sie schwerbehindert?" Offensichtlich versteht der Gute kein Wort, worauf der wissbegierige Einheimische die gleiche Frage sofort auf Englisch nachschiebt.
Der Fremde scheint noch immer nicht ganz zu verstehen worum es denn geht, überlegt eine zeitlang und antwortet etwas zögerlich: "Ääähhhhhh, I am a German!"-

Es ist nicht überliefert, wie die einheimische Kommission auf diese Antwort letztlich reagiert hat. Ich jedenfalls, habe mich fast totgelacht!

klee
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Beitrag von klee » 08.01.2008, 08:24

Na, also erstmal find ich die Idee klasse. Es gab ja neulich die Diskussion, dass genau solche Episoden, wie auch Reiseberichte hier eingestellt werden sollen (es gibt inzwischen auch die Rubrik dazu).
Ich find die Story ziemlich witzig und sehr bezeichnend, denn in Deutschland lebt man seinen zivilen Ungehorsam inzwischen nur noch über das Ignorieren von Verkehrsregeln aus (so mein Eindruck).
Ich habe auch ein schönes Foto zur Story - von einem mehr als fragwürdigen Behindertenparkplatz auf Terceira:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra ... ay/9839854

;-)

LG und bitte mehr davon!
Elke

acoriano
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Köstlich...

Beitrag von acoriano » 08.01.2008, 08:48

Hallo Elke,

Dein Bild eines Schwerbehinderten-"Parkplatzes" auf Terceira ist einfach köstlich...
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Herr Sowieso gleich nach dem Aussteigen aus dem Auto das Kopfsteinpflaster down-town "herunterrollt"...

Bei solchen offensichtlichen Fehlleistungen denke ich immer gleich: hier müssen wir "Zugeroaste", in solchen Dingen wesentlich erfahrenere Mitteleuropäer, den Einheimischen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Einige Deutsche, die z.B. auf Santa Maria dauernd leben, sind diesbezüglich auch schon recht aktiv im Gemeindeleben. Es kann nur von gegenseitigem Nutzen sein!

Gruss

klee
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Beitrag von klee » 08.01.2008, 08:57

Hallo acoriano,

das stimmt, wenn man irgendwo "reigschmeckt" lebt, dann sollte man sich einbringen. Allerdings muss man auch aufpassen, nicht als Besserwisser dazustehen.

Ich kann mir schon vorstellen, welche Klischee-Meinungen über (deutsche) Touristen so vorkommen. Als ich mal ein Straßenschild mit einem ins Meer fallenden Auto fotografierte, kam von den vorbeigehenden Einheimischen nur ein müdes, gemurmeltes "Das sind Deutsche". ;-)

LG Elke

acoriano
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Ãœberzeugen mit guten Argumenten

Beitrag von acoriano » 08.01.2008, 09:37

Hi Elke,

ein Beispiel fürs persönliche Einbringen aus eigenem Erleben:
Kürzlich besichtigten eine deutsche, auf Santa Maria ständig lebende Freundin (perfektes Portugiesisch), der zuständige Gemeinde-Bürgermeister und ich mein Baugrundstück, um Fragen des dorthin führenden Weges zu klären. Wir kamen überein, dass der sehr idyllisch durchs Naturschutzgebiet verlaufende Weg doch offiziell zum Wanderweg deklariert werden sollte; damit stünden Gemeindemittel zum regelmäßigen Unterhalt bereit und für die Infrastruktur wäre auch etwas Positives getan, denn hier liegt ja einiges noch im Dornröschenschlaf...

Einheimische haben zumeist offene Ohren für gute Argumente. Und sie sind sehr kooperativ, vorausgesetzt man tritt entsprechend leise und freundlich auf. Ich denke, Ausländer auf den Azoren genießen mehr Respekt als in Deutschland. Es gilt diesen zu bewahren und nicht wie einige - vor allem in der Immobiliensparte - tätigen (deutschen) schwarzen Schafe durch ihre Geldgier total zu verspielen! Auf so einer kleinen Insel spricht sich Negatives blitzschnell herum! Gerade aktuell: ein deutsches Ehepaar, das diesbezüglich viel gesündigt hat, wird zwischenzeitlich von der mariensischen Steuerfahndung gesucht und wagt es nicht mehr auf die Insel einzureisen...

Ein deutsches Ärzte-Ehepaar aus Hamburg hat gleichfalls viel für das negative Image von Deutschen auf Santa Maria geleistet: oberhalb der Südküste haben sie ein überdimensionales Ferienhaus mit steilem Satteldach (!) a la Schwarzwald hingeklatscht, an Häßlichkeit nicht zu überbieten. Frage mich ernsthaft, wie akademisch gebildete Leute so einen Bullshit machen konnten (vor einigen Jahren noch wurde leider jeder Bau-Scheißdreck genehmigt). Wahrscheinlich wollten sie nur zeigen, wie viel Kohle sie haben, tja - und jetzt sind sie die Lachnummer der Insel...
Ich selbst habe gerade nach gut 1,5 Jahren (!), erst in zweitem Anlauf (!), eine Baulizenz erhalten, für ein Bauprojekt direkt an der Küste. Das ist gut so, denn so konnte ich alles richtig entscheiden, im Sinne einer inseltypischen, landschaftsgebundenen Architektur, d.h. ich darf eine baufällige Ruine zwar abreissen, muss den Neubau aber exakt dem alten Vorbild nachgestalten bis ins letzte Detail (z.B. Dach-, Fenster- und Türenform, farbliche Absetzungen um die selben, usw.).

Lange Rede, kurzer Sinn: wir kommen in dieses Paradies, nicht um es zu zerstören, sondern um es zu bewahren.

Gruss

klee
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Beitrag von klee » 08.01.2008, 10:12

Naja, Architektur ist leider Geschmackssache - das kann man überall feststellen. Dazu fallen mir auch diese pastellfarbenen Villen auf Sao Jorge ein. Die kommen mir von der Stange aus Amerika importiert vor.
Und das sind ja wohl (ehemalige) Einheimische, die sich sowas da hinstellen.

Aber es ist gut, wenn man es auf den Azoren rechtzeitig gemerkt hat und die Bauvorschriften jetzt streng sind. Wenn man da an Teneriffa denkt (die wirklich eine schöne Insel ist/war), könnte man nur heulen.

Also - viel Erfolg noch und viel Freude auf der Insel!
Elke

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