Reisen wir durch unsere deutschsprachigen Heimatländer, so erleben wir kompakte Siedlungen mit Neubaugebieten in den Randzonen. Was mir aber auf den Azoren immer wieder auffällt: Die alten Ortskerne sind häufig „Straßendörfer“: Rechts und links einer Hauptstraße reihen sich die Häuser aneinander. Sogenannte „Haufendörfer“, bei denen sich die Straßen unregelmäßig um einen Ortskern mit Kirche und Rathaus gruppieren, sind aber auch nicht selten. Unzählige alte Häuser sind nicht mehr bewohnt, Baulücken sind reichlich vorhanden. Geplante Neubaugebiete sind die Ausnahme.
Wer aber genügend Geld hat und vielleicht auch die nötigen Beziehungen zu den Genehmigungsbehörden, der sucht sich einen schönen Platz außerhalb der Ortslage. In Exklusivlage. Da spielt es oft keine Rolle, ob dies „Campo agrario“, Ackerland oder Wiese ist, Hauptsache, es ist schön gelegen und es wird ein stolzes Haus. Das erinnert mich an einen Nachbarn in Deutschland: Oberhalb meines Hauses fand er am Waldrand einen schönen Platz mit Fernblick. Dort konnte er nur deshalb ein Haus bauen, weil er angeblich eine Kräuterfarm plante. Das Haus steht heute noch, doch es gab nur Unkräuter.
So ähnlich wird auch manchmal die prächtige azorianische Landschaft unnötig zersiedelt. Schade. Achtet mal darauf, liebe Touristen!
hjh
Azorianer zersiedeln ihre Inseln
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