Unsere Ansicht zu den Lebensbedingungen

alles rund um die Azoren allgemein.
Ze
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Beitrag von Ze » 28.07.2008, 08:33

An acoriano,

die Spritpreise auf den Azoren sind nicht subventioniert, sondern der Steueraufschlag ist geringer!
Das ist eine Auswirkung der azorianischen Steuerautonomie.
Dem Cabrio ist das natürlich egal :lol:

mfG Ze

horta3

Beitrag von horta3 » 28.07.2008, 10:11

An Ze,

dem russischen Kumpel ist es auch in den vergangenen 90 Jahren nicht viel besser gegangen, ob wohl es dort ein System gab, dass vorgab, alle gleich zu machen - gleich arm. Aber es hat sich herausgestellt, dass andere dann doch noch gleicher waren und abgesahnt haben.

MfG

Ze
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Beitrag von Ze » 28.07.2008, 10:33

Ja genau, Horta3. Was wiederum meine Aussage zu 1. bestätigt!

Wie sich ein System auch immer nennt, oder was es sich auch auf die Fahnen schreibt, dahinter laufen immer die gleichen menschlichen oder wenn Du willst: sozialdarwinistischen Prinzipien ab.

Weil das so ist, lasse ich mir meine Freude an den Azoren auch nicht durch die dortigen Monarchien verderben. Und auch nicht durch Brüssel :lol:

mfG Ze

klee
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Beitrag von klee » 28.07.2008, 10:52

Hallo ihr,

ich lass mir die Freude an den Azoren auch nicht verderben - auch wenn ich weiß, dass es nicht das reine Paradies ist. Wer denkt schon ständig daran, dass auf Tereira wohl die letzten Details vor dem Irakkrieg besprochen wurden?!

Und ausserdem wollte ich anregen, dass man nicht alles glaubt, was im (deutschen) Fernsehen kommt. Diese ganze "Neid-Auswanderungs-Unzufriedenheits-Panikmache" wird nämlich hauptsächlich durch die Medien verbreitet und weiter geschürt. Spätestens seit September 2001 ist das nämlich ne prima Geldmaschine: die Angst vor allem und jedem. Und damit wir es nicht vergessen, kommen pünktlich mit den ersten Weihnachtslebkuchen Ende August wieder die Bilder von einstürzenden Hochhäusern ins Fernsehen. Schön wär's ja, wenn man solche Bilder überhaupt vergessen könnte!

Zum Glück sind die Deutschen/Europäer/manche Weltbürger gar nicht sooo blöde, denn nach dem, wie die Medien die Stimmung anheizen, müsste hier schon längst jeder jeden bekriegen. Ist aber nicht so...

Ach ja - Wohlstand am Ausbauzustand der Straßen festzumachen, finde ich auch nicht mehr wirklich zeitgemäß. :wink:

So - und jetzt freu ich mich wieder uneingeschränkt auf meine nächste Reise auf die Azoren! 8)

Grüsse, klee

Ze
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Beitrag von Ze » 28.07.2008, 11:59

Hallo Klee,
mein Tipp: Fernseher auslassen!

Aus psychiatrischen Einrichtungen ist bekannt, dass es Depressiven wesentlich besser geht wenn man ihnen den Fernseher wegnimmt! Das ist auch kein Witz, sondern (eigentlich wenig verwundernde) Realität.

Ich staune oft über mich selbst, wie sich, nach ein paar Monaten auf den Azoren (ohne Fernseher), bei mir eine große Bedürfnislosigkeit einstellt.
Ein neues Automodell oder irgendeine dieser so „ganz unverzichtbaren“ technischen Neuerungen lassen mich dort völlig kalt.
Den Mauerfall z.B. habe ich auf den Azoren erlebt und es war einfach ein fernes Geschehen ohne jeden Grund zu irgendeiner Aufregung.

Kaum bin ich zurück in Deutschland, rücken Politik und Konsum wieder auf unabwendbare Weise in mein Bewusstsein. Kein Wunder wenn man jeden Tag damit zugeschi… wird.

Na, ja. Trotzdem bin ich auch gerne in Deutschland und mag das Land und die Leute. Darum habe ich mich auch nie dazu entscheiden können ganz auf die Azoren zu ziehen.
:D Ich halte es mir aber offen :D
mfG Ze

klee
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Beitrag von klee » 28.07.2008, 12:44

Hallo Ze,

entweder das - oder eben kritisch bleiben.
Ich hab die erste Woche der Fußball-WM auf den Azoren (nicht) erlebt ;-)

Grüsse
klee

klee
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Beitrag von klee » 28.07.2008, 14:01

Hallo alle!

habe eben den Tip bekommen, dass heute abend 19.00 ein Azorenbeitrag auf Arte kommt:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2008.html

Schöne Grüße
klee

acoriano
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Azoren-Sendung

Beitrag von acoriano » 29.07.2008, 09:15

Danke für den Fernseh-Tip...

...ABER... recht viel taugen wird diese Sendung wohl nicht!
Warum?
Siehe Vorspann; wieder dieses absolut dämliche und an 300 Tagen des Jahres überhaupt nicht zutreffende "vier Jahreszeiten an einem Tag" (erstmal gibt es auf den Azoren eigentlich nur zwei Jahreszeiten, nämlich Sommer und leichten Herbst) und dann der Gipfel: der Pico ragt also nicht mehr 2300 m aus dem Meer, sondern nun 3000 m !!! Tsssss, tssss...

Ohne die Sendung vorher gesehen zu haben, kann man die Themen, die kommen werden jetzt schon aufzählen: Walfang (schon seit den 80-ern passe), angeblich weitverbreiteter Alkoholismus der Azoreaner (!?!, - ja, ja, dieser ewige Sturm und was soll man hier sonst halt machen...= eine Mär), nicht zuletzt wie gehabt das Haupt-Märchen von 4 Jahreszeiten an einem Tag und so weiter...

Man wird das Gefühl nicht los, dass die meisten, die über die Azoren in Wort und Bild berichten (meist nach einem dortigen Kurzaufenthalt), eigentlich von diesen Inseln absolut keinen blassen Schimmer haben, sondern zwar festgetretene, aber total falsche Klischees bedienen...das lässt sich natürlich leichter verkaufen...sogar ein DIE ZEIT-Redakteur hat unlängst solchen Blödsinn verzapft...und der Autor des Bildbandes "Azoren - Paradies an den Toren Europas" berichtet tatsächlich von Slums auf Santa Maria, die es dort real nie gegeben hat und bedient ebenfalls das Trinker-Klischee...arme Irre, kann ich nur sagen!

FAZIT: besagte Sendung kann man ENTSPANNT VERPASSEN! ECHT!
MEIN VORSCHLAG: VOR ORT SEIN UND SICH SELBST EIN BILD MACHEN!

horta3

Beitrag von horta3 » 29.07.2008, 11:00

An acoriano,

Mein Vorschlag: Sendung ansehen und dann urteilen.

Auch ich kenne einiges von den Azoren und war trotzdem positiv überrascht.

MfG

klee
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Beitrag von klee » 29.07.2008, 16:56

Hallo acoriano,

also mal abgesehen von den verwunderlichen Falschaussagen, fand ich die Bilder schon ziemlich schön. Es ging ja auch eigentlich nur um die Meereswelt und nicht um die menschlichen Einwohner der Azoren.

Schön fand ich auch - dass mal die Gelbschnabelsturmtaucher gezeigt wurden, wenn ich auch das Geschrei vermisst habe.

Insgesamt war das symptomatisch für den Bericht - von allem ein bisschen und nichts so richtig.

Und das mit dem Wetter - was soll's ... ist doch eh Blödsinn. Denn ein Deutscher versteht unter 4 Jahreszeiten was anderes (z.B. Schnee) als jemand, der auf den Azoren lebt. Und Schnee kann ja wohl nur einer erwarten, der im Winter auf den 2351m hohen Pico steigt. Mit ein bisschen Logik müsste das jedem klar sein.

Schöne Grüße
klee

horta3

Beitrag von horta3 » 30.07.2008, 06:04

Da hat ja der Dieter eine richtige Lavine losgetreten und dem dahindämmernden Forum einen regelrechten Schock verpasst. 650 Aufrufe in der kurzen Zeit, das muss Rekord sein.

MfG

Dieter Gosdzinsky
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Lawine

Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 30.07.2008, 20:21

Guten Abend alle, ich gehe ja bald zu Bett, bei Euch ist ja noch Draussensitzzeit,

ist doch erstaunlich, oder, aber wie immer, wenn Ihr Euch anseht, wer da eine Meinung äussert, es ist wie immer, hunderte von Zuschauern und nur ein halbes Dutzend reißt das Maul auf - hiebt in die Tasten des Steinway.
Eine kleine Bemerkung zu TV: Unkonsequent, dann müßte diese Kiste hier auch entssorgt werden.

N.B. der TV Beitrag war nicht so stark, überwiegend Walewatch etc. Interessant war uns der Teil mit den endemischen Pflanzenarten. Ansonsten ähnelte der Zierpflanzenbreich eigentlich der Mittelmeerfauna.
Wer das nicht gesehen hat, was auf ARTE lief das kommt immer wieder, zuerst auf Dreisat, dann auf den Regionalen. Diese Beiträge sind selten gut, die kommen meist ziemlich unvorbereitet und sitzen mehr in den Bars und am Strand als hinter den Kamaras, am übelsten sind solche Berichte von den Privaten. Was soll man aber auch in 45 Minuten über 9 Inseln Tiefschürfendes zusammenkriegen.

Vielleicht habe ich ja angestoßen, daß genauer hingesehen wird, muß man bei der Frau die man mag doch auch, oder, besser 2 mal?
Sonst passiert es wie dem, der hier neulich mit Möbelwagen ankam, in DL alles verkauft, rasch zur Bank, um die Hypothek für das Haus abzuholen, das er kaufen wollte, die Leute da auch schon alle Möbel verscherbelt, und dann fehlten 100.000,--, die Bank wollte nicht alles rausrücken. Das ist doch Kamikaze, das man vermeiden kann, wenn man genau hinsieht.

Ze hat so einen Messerscharfen Blick, Glückwunsch, deine pn - danke - war so gut, daß sie eigentlich hierher gehört. Für uns zum Vergleich sehr interessant. Ich komm da noch drauf zurück, hab ab Montag mehr Zeit, bei uns ist ab nächster Woche Koma, alles steht still, die Andalusier sind auf der Fähre, mit Kind und Kegel und die Magreber sowieso, Ramadan ist diesmal im September, das tut sich auf den Baustellen nichts wesentliches bis Oktober.


Dann für heute mal boa noite ( ist das richtig) Dieter

Dieter Gosdzinsky
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Fehlerberichtigung

Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 30.07.2008, 20:26

Sorry, muß natürlich Flora heissen und nicht Fauna, ich dachte an die Blümchen und nicht an die Viecher. Dieter

Ze
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Beitrag von Ze » 30.07.2008, 22:48

Hallo Dieter,

danke für die Blumen, :wink: und auf die will ich mal meinen besagten Blick werfen.
Es ist weniger die Mittelmeerflora die da ins Auge fällt.

Für einen großen Teil der Flora auf den Azoren sind die Engländer verantwortlich. Für die Engländer waren die Azoren lange Zeit eine Art Obst- und Gemüsegarten, lange (bis ins 18. Jahrhundert) haben sie übrigens auch mit dem Gedanken einer gewaltsamen Annektierung gespielt.

Die Hortensien z.B. wurden von einem Engländer als Windschutzhecken für die Felder eingeführt. Im Gegensatz zu den bis dahin verwendeten Gehölzen lassen sie sich leicht beschneiden, wachsen schnell und verbrauchen wenig Boden mit ihren Wurzeln.
Die auf vielen Inseln zur Pest gewordene Kranzblume (Cana roca) wurde wegen ihrer wunderschönen Blütenrispe von englischen „Liebhabern“ aus dem Himalaja eingeschleppt.
Die „Bancia“ (keine Ahnung wie sich das richtig schreibt), ein weit verbreiteter Baum, der auch für Hecken benutzt wird, mit silbrig-grünen Blattunterseiten, kommt z.B. aus Australien.

Japan und China, Nord- und Südamerika haben auch ihre Beiträge geleistet.
Die Kriptomere, der wichtigste Nutzbaum, kommt aus Japan und es gibt ihn ansonsten nur dort.
Jahrhundertelang waren die Azoren Proviantstation für Schiffe aus aller Welt. Und so ist auch die Flora eine bunte Mischung von dem halben Globus. Selektiert lediglich durch das raue Klima, so dass die Vielfalt z.B. mit Madaira nicht mithalten kann.

mfg Ze

acoriano
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"Raues Klima"?

Beitrag von acoriano » 31.07.2008, 05:56

Da, schon wieder! Es wird im Zusammenhang mit den Azoren vom "rauen Klima" geschrieben!
Also Freunde, wirklich raues Klima herrscht fraglos auf Island, den Shetland-Inseln usw., aber sicher nicht auf den Azoren! Dafür liegt diese Inselkette zu weit südlich und zudem im Einfluß des Golfstroms.
Natürlich wird es hier und da windig und während des "Winters" auch richtig stürmisch, aber dabei bleibt die Luft-Temperatur tagsüber selten unter 13-17°C! Das Klima der Azoren wird in Fachkreisen als ozeanisch-mild definiert.
Na, wollen wir - die wir die Azoren doch über Jahre näher kennen - nicht mit den längst überholten, falschen Klischees aufräumen? Ich meine, es wäre an der Zeit!

Ãœbrigens: ein Klima, in dem u.a. Bananen und Ananas gedeihen, kann nicht "rau" sein!

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