Bibi Meia-longa-Pippi Langstrumpf

Alles rund ums Portugiesisch. Wie heißt was? Wie spricht man etwas aus? Welchen Ursprung haben welche Worte?
Ze
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Beitrag von Ze » 15.11.2008, 14:39

Hallo Klee,
danke für die Info.

Das Buch:
Crencas populares da Ilha Terceira

Hast Du es? Sogar zweisprachig?

Wie ich gelesen habe, gilt es selbst unter Portugiesen als schwer zu lesen. Mehr Ethnografie als Unterhaltung.
„Crencas“ muss man wohl mit „Aberglaube“ übersetzen? Sicher bin ich mir nicht, weiß es jemand?? Im Wörterbuch steht, unter anderem, „Religiöse Regel“.
Ein Beispiel aus dem Buch:
Auf Terceia gibt es den Aberglauben, dass, wenn man eine Nähnadel ohne Faden herumliegen lässt, dadurch das Glück aus dem Haus gezogen wird und die Leute in Streit geraten.
(Das Beispiel habe ich aus dem Internet)

Im Original ist das Buch wohl vergriffen.

Liebe Grüße
Ze

Chris
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Beitrag von Chris » 16.11.2008, 18:21

Hallo Klee, Hallo Zeh,

ein riesengroßes Danke schön für eure Informationen und dass ihr uns an euren leseerlebnissen teihaben lasst. Ich habe mir natürlich gleich zwei Bücher bestellt. Jetzt hoffe ich auch, dass ich die Zeit finde, sie zu lesen. :roll:

Um die Kinderbücher werde ich mich bei meinem nächsten Besuch auf Pico mal umsehen. Dort müssen doch bestimmt welche verkauft werden. Oder ich frage mal bei meinen einheimischen Freunden, die ja teilweise Kinder haben. Vielleicht haben die eins übrig für mich.

Aber erst einmal vielen Dank! Ich freue mich, dass ich durch meine Frage die Leseratten ein wenig motivieren konnte. Vielleicht sollte man aber jetzt - nach den ganzen Einträgen zur portugiesischen Literatur - den Titel des Themas ändern. Ist das irgendwie möglich? :?: Wäre doch schade, wenn eure ganzen Infos im Informations-Nirwana verloren gehen würden.

Grüße aus Köln,
Chris
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Ze
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Beitrag von Ze » 28.11.2008, 22:23

Dann nutze ich mal diese ätherische Stille hier im Forum um meinen Unmut Kund zu tun:

Da habe ich mir doch das Buch von Antonio Lobo „Os cus de Judas“ gekauft, in deutscher Ãœbersetzung natürlich.
Die Geschichte selbst ist politisch völlig unkorrekt. Es geht darum, dass die Tatsache Portugal in Angola zu verteidigen, ungefähr so menschenfreundlich und sinnvoll ist wie Deutschland am Hindukusch. Und was es mit den Beteiligten macht.
Angesichts dieser Gräul ist mein Ärger über die Ãœbersetzung des Titels schon fast peinlich.
Aber trotzdem: Der Titel des Buches in Deutsch lautet: „Der Judaskuß“.
Der renommierte DTV-Verlag hat sich wohl gesagt: In dem portugiesischen Titel kommen die Worte „cus“ und „Judas“ vor, also ignorieren wir mal die Tatsache das es in dem Buch um keinerlei Verrat oder ähnliches geht, sondern übersetzen es in das nahe liegende „Judaskuß“.

„Os cus de Judas“ hat im portugiesischen genau die gleiche Bedeutung wie „Am Arsch der Welt“ und genau so fühlten sich eben die portugiesischen zwangsrekrutierten Soldaten in diesem Krieg.
Statt "am Arsch der Welt" sagen die Portugiesen eben "am Arsch des Judas". Warum auch immer.

Wenn der Titel schon mir so einer Ignoranz des Originals übersetzt wurde, frage ich mich natürlich wie ernst man dann noch die Ãœbersetzung des Inhalts nehmen soll.

Na gut, sicher kein Aufreger um wieder Leben hier in das Forum zu bringen, aber ich wollte halt mal gemeckert haben.

Liebe Grüße
Ze

Chris
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Beitrag von Chris » 29.11.2008, 06:52

Hallo ihr Leseratten,

ich habe zwar mittlerweile die Bücher zuhause liegen, aber bin leider noch nicht dazu gekommen, sie richtig zu lesen. Aber nach dem ersten Durchblättern gefallen sie mir schon recht gut. Noch einmal: "Vielen Dank für die Tipps!". Ich werde berichten, wie sie für mich als Portugiesisch-Anfängerin "brauchbar" sind.

Kuschelige Lesestunden wünscht Euch,
Christina
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Beitrag von Ze » 21.02.2009, 15:33

Hallo Klee, Chris und alle Anderen,

die zweisprachigen Bücher, von denen ich im November geschrieben hatte, habe ich inzwischen gelesen.

1. Primeiras Leituras – Erste portugiesische Lesestücke (dtv-Verlag)

Die Bezeichnung „Lesestücke“ trifft es wirklich. Ein wildes Sammelsurium von Kinderreimen bis zu Gedichten von Pessoa und Camoes. Warum gerade diese Stücke ausgewählt wurden ist nicht nachvollziehbar.
Da das Ganze keinen roten Faden und auch keinerlei Spannung hat, ist es nichts um sich fest zu lesen. Eher zum Blättern und Stöbern.
Wer sich jedoch für die Sprache interessiert, für den sind die Gegenüberstellungen natürlich reizvoll. Von Stück zu Stück wechselt der Schwierigkeitsgrad oft enorm und stets willkürlich.
Ich würde sagen: dieses Büchlein ist nicht wirklich notwendig.

2. Mario de Carvalho – Der unglaubliche Krieg in der Avenida Gago Coutino (TFM-Verlag)

Ich habe das Buch nur noch antiquarisch bekommen (und stolze 12,80 Euro für 97 Seiten bezahlt). Die titelgebende Kurzgeschichte füllt nicht ein Viertel des Buches, ist aber so lustig und geistreich wie man es von Carvalho erwarten durfte. Der Rest des Buches ist ein (lesenswertes) Interview mit dem Autor.
Im Gegensatz zu obigem Buch hat man hier auf jeden Fall stets Lust weiter zu lesen. Das hilft sehr bei dem portugiesischen Text zu bleiben und nur dann nach rechts zu schielen, wenn man etwas überhaupt nicht mehr versteht.
Auf jeden Fall wird es motivieren mehr von diesem Autor zu lesen.

Liebe Grüße
Ze

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