Reisebericht Azoren-Rundreise 27. Mai bis 17. Juni 2009

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Adalbert
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Reisebericht Azoren-Rundreise 27. Mai bis 17. Juni 2009

Beitrag von Adalbert » 23.06.2009, 15:19

AZOREN-URLAUB
27. 5. – 17. 6. 2009


Mittwoch, 27. 5.:
Flug in der Früh Wien-Frankfurt (FlyNiki) und am Nachmittag Frankfurt-Ponta Delgada (SATA). Ankunft auf der Hauptinsel Sao Miguel bei bewölktem Himmel. Unterkunft im Hotel „Casa do Jardim“ – im Park José de Canto gelegen.

Donnerstag, 28. 5.:
Fahrt zum Lagoa de Fogo (der erste Aussichtspunkt in Wolken, daher nichts zu sehen. Erst vom zweiten Miradouro Blick auf den „Feuersee“). Weiter zur Caldeira Velha (brodelnde Quellen und warmer Wasserfall inmitten einer Urwald-Landschaft). Ribeira Grande (schönes Städtchen an der Nordküste mit barocken Gebäuden – u. a. Kirchen, Rathaus…). Schöne Fahrt an der Südküste (mehrere Aussichtspunkte) – über Maia nach Nordeste (gut restauriertes Städtchen). Fahrt durch Wälder im äußersten Osten nach Provoacao an der Südküste. Zurück über Furnas nach Ponta Delgada.

Freitag, 29. 5.:
Fahrt nach Furnas (Kurstadt mit Schwefelquellen im Landesinneren). Wanderung um den Furnas-See (zu Beginn brodelnde Quellen und Schwefeldämpfe aus der Erde). Rückweg über Lagoa Seca und den Miradouro dos Minhos (schöner Blick über Furnas-Krater). Rückfahrt von Furnas zunächst in die ehemalige Inselhauptstadt Vila Franca do Campo (Abstecher zur Ermida Nossa Senhora da Paz, deren mit Azulejos geschmückter Stiegenaufgang ein beliebtes Fotomotiv ist. In Vila Franca mehrere schöne Kirchen, Rathaus, Gassen und Hafen. Vorgelagerte Vulkaninsel mit Wasser gefülltem Krater).

Samstag, 30. 5.:
Whale watching mit „Seawatch“. Mehrere Delphine gesichtet, aber keine Wale. Besuch des Fischerdorfes Ribereira Quente. Auf der Rückfahrt am Nachmittag Regen und höhere Wellen, die teilweise auch ins Boot spritzen.

Sonntag, 31. 5.:
Besichtigung von Ponta Delgada, das unter der Woche sehr geschäftig, an Sonn- und Feiertagen aber ruhig ist. Im Stadtzentrum viele schöne Kirchen, Paläste sowie Festung, Rathaus, Wohnhäuser. Pfarrkirche bietet alle Stilrichtungen ab der Gotik.

Montag, 1. 6.:
Flug auf die Insel Faial. Unterkunft in Casa Japoneira (renoviertes altes Herrenhaus mit schönem Garten) in Feteira (zwischen Flughafen und Horta). Am Nachmittag Besichtigung der Inselhauptstadt Horta, die mehrere historische Gebäude und Kirchen aufzuweisen hat – allerdings viele renovierungsbedürftig! Nachbarinsel Pico ist in Wolken gehüllt.

Dienstag, 2. 6.:
Berge sind wolkenverhangen. Inselrundfahrt über Horta gegen den Uhrzeigersinn über Porto do Salao, Cedros zur Vulkanlandschaft von Capelinhos im äußersten Inselwesten (entstanden durch Vulkanausbruch 1957/58. Leuchtturm und Informationszentrum). Rückfahrt über Varadouro nach Feteira. Regen am späteren Nachmittag.

Mittwoch, 3. 6.:
Bei Sonne ist in der Früh der Gipfel des Pico auf der gleichnamigen Nachbarinsel zu sehen. Fahrt zur Caldeira – und Rundwanderung am Caldeira-Rand (teilweise stark bewölkt; Weg auf Grund des Regens der vergangenen Woche und der weidenden Kühe z. T. schlammig und tief. Blick in die 400 m tiefe Caldeira, aber auch an die Küsten sowie auf Pico sehr eindrucksvoll). Auf der Rückfahrt Abstecher zu den Sandstränden Praia do Almoxarife und Porto Pim.

Donnerstag, 4. 6.:
Ãœberfahrt mit der Fähre von Horta nach Madalena auf Pico. Fahrt durch die Weinkulturen von Criacao Velha (Weltkulturerbe) nach Lajes do Pico, Unterkunft im „Whale’ come“ (direkt am Hafen gelegen). Fahrt ins Inselinnere (Westhälfte) – grandiose Landschaft (Wiesen, Seen, Wälder, Kraterhügel…) und größtenteils endogene Vegetation. Nebeleinfall ganz im Westen, daher Rückfahrt nach Lajes an der Küsten-Straße (über Sao Roque im Norden im Uhrzeigersinn).

Freitag, 5. 6.:
In der Früh kaum Wolken. Fahrt zum Ausgangspunkt der Pico-Besteigung. Zunehmende Bewölkung, daher Umkehr und Fahrt über Sao Roque und den Flughafen nach Madalena (die Hafen- und Hauptstadt von Pico hat aber wenig zu bieten). Am späteren Nachmittag nochmals Auffahrt zur Hochebene im Westen des Inselinneren – endet schließlich wieder im dichten Nebel.

Samstag, 6. 6.:
In der Früh wieder weitgehend wolkenfrei. Aufstieg zum Pico (nach Registrierung bei der Feuerwehr-Meldestelle). Zuerst Nebelschwaden, am Calderand aber wolkenfrei. Kurz vor Gipfel massiver Nebeleinfall mit Nieselregen. Abstieg bei rund 10 m Sicht.

Sonntag, 7. 6.:
Flug nach Terceira. Unterkunft im „Residencial Zenite“ (renovierungsbedürftig) in Angra do Heroisme (Weltkulturerbe). Nachmittag Stadtbesichtigung – Zentrum schön renoviert (schönste historische Stadt der Azoren). Besonderes Merkmal von Terceira sind die zahlreichen Hl.-Geist-Kapellen (von Ende des 19., Anfang des 20. Jhdts.).

Montag, 8. 6.:
Inselrundfahrt bei starker Bewölkung, teilweise leichter Regen. Erster Stopp Sao Sebastian (sehenswerte gotische Kirche – Portale, Kreuzgewölbe, Wandfresken!). Weiter nach Praia da Vitória, zweitgrößte Stadt, ebenfalls sehenswert. Ãœber Weinort Biscoitos ins Inselinnere: Lagoa Negro, Fumerolen von Furnas do Enxofre sowie Lagoa das Patas (alles besuchenswert). Serra de Sta. Barbara, höchster Punkt der Insel, im dichten Nebel und Regen. Rückfahrt über Südküste mit Abstecher auf Monte Brasil (schöner Blick über Angra – Berge in Wolken gehüllt).

Dienstag, 9. 6.:
Weiterflug nach Sao Miguel verzögert sich wegen Sturmböen und Regen. Unterkunft auf Sao Miguel in der Ferienanlage Floramar in Candelária (15 km westlich des Flughafens). Vier Bungalows inmitten eines schön angelegten Gartens (Schweizer Besitzer).

Mittwoch, 10. 6.:
Portugiesischer Nationalfeiertag. Bedeckter Himmel, keine Berge zu sehen. Spaziergang durch die Innenstadt von Ponta Delgada.

Donnerstag, 11. 6.:
Am Feiertag Fronleichnam ist es stark bewölkt – zeitweise regnet es. Daher wetterbedingter Ruhetag.

Freitag, 12. 6.:
Fahrt zum Aussichtspunkt Vista do Rei mit herrlichem Blick über die Caldeira mit den beiden Seen Lagoa Azul und Verde. Weiterfahrt nach Sete Cidades im Caldeira-Grund – unterwegs einige Miradouros. Dann nach Mosteiros (Naturschwimmbecken, schwarzer Sandstrand und Felseninseln) und entlang der West-, dann der Nordküste über Bretanha, Capelas und Rabo de Peixe zur Teeplantage und –fabrik Gorreana (150 Jahre alte Maschinen noch in Betrieb – interessant zu besichtigen. Teeverkostung und –verkauf). Rückfahrt über Lagoa do Fogo (diesmal bei Sonnenschein).

Samstag, 13. 6:
Berge im Westen wolkenverhüllt. Fahrt nach Furnas, Spaziergang durch den sehr schönen Park Terra Nostra. Auch im Ortsgebiet von Furnas gibt es Fumerolen! Dann Fahrt auf den Pico Ferro (schöne Aussicht auf Caldeira von Furnas und Furnas-See) sowie Salto do Cavalho (ebenfalls sehr schöner Blick auf Furnas und See sowie auf Provoacao und die Berge im Inselosten). Rückfahrt über den Lomba de Salga an die Nordküste und weiter über Ponta Delgada.

Sonntag, 14. 6.:
Nur ein paar Wolken über den Bergen. Fahrt zum Visto do Rei als Ausgangspunkt für die „Große Caldeira-Runde“. Fast 6stündige Wanderung im Uhrzeigersinn entlang des Caldeira-Randes (meist auf Sandstraßen – sehr störend vor allem die Karts, aber auch Autos, die durch Lärm und Staubaufwirbelung eine der schönsten Wanderungen der Insel negativ beeinträchtigen – trotzdem herrliche Blicke in die Caldeira sowie auf die Küsten). Ãœber Pico da Cruz, wo die Wolken dichter werden und später auch ein paar Regentropfen fallen, geht’s zur Nationalstraße (Rückweg 5 km auf Asphalt).

Montag, 15. 6.:
Auffahrt über den Pico do Carvao zum Parque Natural do Canario (sehr schöner Aussichtspunkt mit Blick über die Caldeira und die Seen Azul, Verde, Santiago und Rosa. Romantisch gelegener Lagoa de Canario). Wanderung auf dem Rundweg durch die Serra Devassa über Pico dos Eguas (873 m – höchste Erhebung des Inselwestens). Schöne Seen wie Lagoa dos Eguas und Lagoa Rasa. Weiter nach Sete Cidades (Zwischenstopp: Kirche, Pfahlhäuser…). Rückfahrt über Parque Natural de Empadadas (schöne gleichnamige Seen; Miradouro mit Blick auf Nord- und Südküste sowie Inselinneres).

Dienstag, 16. 6.:
Fahrt nach Ginetes und zur Ponta da Ferraria (Westspitze der Insel, heiße Quellen im Meer unmittelbar vor Küste).

Mittwoch, 17. 6.:
In der Früh – bei Regen und Nebel – Fahrt zum Flughafen. Rückflug mit SATA nach Frankfurt, am Abend weiter mit FlyNiki nach Wien.

Randfichte
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Beitrag von Randfichte » 24.06.2009, 11:25

Halli Hallo,

vielen Dank für deinen Reisebericht, für mich war er besonders deshalb interessant, weil wir fast zeitgleich mit dir auf den Azoren weilten (17.05. – 03.06.)

Unsere letzten 6 Tage vom 28.05.-03.06. haben wir auf Sao Miguel verbracht, so daß wir uns dort vielleicht sogar an einem der Aussichtspunkte begegnet sind?:-)

Die Nebelschwaden am Lagoa de Fogo haben wir jedenfalls mit euch geteilt und leider auch das Pech mit den Walausfahrten. Wir hatten versucht, noch kurzfristig in die Samstagstour am 30.05. zu kommen, leider waren bei unseren favorisiserten Anbietern Terra Azul und Futurismo schon alle Plätze belegt. Von Sonntag bis Mittwoch konnte dann aufgrund starken Wellengangs überhaupt keine Tour mehr stattfinden und länger waren wir leider nicht auf der Insel:-)
Terra Azul hatte uns später noch telefonisch mitgeteilt (um uns zu trösten), daß am Samstag 30.05. leider keine Wale gesichtet wurden.

Habt ihr die bewohnbare Windmühle in Candelaria gesehen? Dort haben wir gewohnt:-)

Nun wäre es schön, noch ein paar persönliche Reiseeindrücke von dir zu erfahren und wie Land und Leute auf dich gewirkt haben – warst du zum ersten Mal auf den Azoren?

Leider konnten wir Terceira und Pico in unserer 2 ½ wöchigen Reise (noch) nicht kennenlernen, deshalb war es schön in deinem Reisebericht einiges über diese Inseln zu erfahren.

Viele Grüße aus Sachsen
Randfichte

Adalbert
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Beitrag von Adalbert » 24.06.2009, 18:40

Hallo Randfichte!

Da wir ab morgen für 1 Woche nach Thüringen fahren, antworte ich jetzt nur kurz auf Deine Fragen.

Ja, die Windmühle bei Candelaria haben wir gesehen, wussten aber nicht, dass sie bewohnbar ist. Wir sind allerdings erst am 9. 6. nach Candelaria gekommen, da wart Ihr ja schon weg...

Wir waren zum ersten Mal auf den Azoren - und waren von der Landschaft sehr beeindruckt, weil wir Ähnliches bisher nicht kennengelernt haben. Auf Terceira hatten wir ziemlich schlechtes Wetter und waren außerdem nur kurz dort, so dass ich nicht sehr viel sagen kann. Die Hauptstadt Angra ist jedenfalls sehenswert und auch sonst hat uns die Insel - so weit wir sie gesehen haben - durchaus gefallen.

Pico ist natürlich vor allem durch den gleichnamigen Berg, der ungefähr doppelt so hoch ist wie die Berge auf den anderen Inseln, geprägt. Aber auch die Hochebene im Osten der Insel ist sehr beeindruckend. Neben Sao Miguel (das sehr vielfältig und ja auch weitaus am größten ist) war Pico sicher am eindrucksvollsten. Das Wetter hätten wir uns etwas besser gewünscht (wobei mir schon klar ist, das "besser" relativ ist - denn für die Landwirtschaft ist es sicher besser, wenn es mehr regnet...). Viel Kontakt zu den Leuten hatten wir nicht (wir sprechen nicht portugiesisch und waren außerdem meistens unterwegs), aber sie kamen uns offen und (gast)freundlich vor.

horta3

Regen bringt Segen

Beitrag von horta3 » 26.06.2009, 18:14

Irgend woher muss doch schließlich das viele Wasser im Meer kommen, also muss es auch regnen, regnen und regnen. Ich luge dann aus meinem kleinen Häuschen am Strand und mache mir nichts daraus.

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