Urgência = dringend warten
Verfasst: 13.01.2013, 19:47
In Ponta Delgada steht das größte Krankenhaus der Azoren, das Hospital do Divino Espírito Santo (H.D.E.S). (http://www.hdes.pt/). Allgemein ist man mit ihm sehr zufrieden.
Dreimal musste ich bisher wegen verschiedener Erkrankungen an Wochenenden dorthin, einmal nachts, einmal nachmittags, einmal morgens.
Dazu begab ich mich zur Urgência, zur Dringlichkeitsbehandlung, wie es groß über dem Portal steht. Tag und Nacht ist dort Hochbetrieb, so viel, dass fast immer ein Polizist am Eingang wacht.
Der erste Anmelderaum und Wartesaal. Ich bin schon erfasst und so geht es schnell. Meine Frau darf mich begleiten und erhält einen Kleidungsaufkleber mit meinem Namen. Kleine Kuriosität am Rande: Meine Eltern beglückten mich mit vier Vornamen, die alle auf dem Personalausweis stehen. Die hat man sorgfältig abgeschrieben, dabei aber meinen Zunamen vergessen. Macht nichts.
Nächster Raum: Weshalb kommen Sie? Ich beschreibe meine Beschwerden und erhalte wie die meisten anderen eine gelbe Armbanderole. Es gibt auch grüne und rote.
Warten in einer belebten Halle. Hier sind mehrere ärztliche Konsultationszimmer und auch einige Spezialräume, etwa zur Blutentnahme. Auf der anderen Flurseite hinter Vorhängen eine Reihe von Notfallbetten. Unangenehm war es, als ich einmal nachts von Samstag auf Sonntag kam: Überwiegend Betrunkene schliefen hier ihren Rausch aus. Es roch nach Alkohol und Urin.
Heute nun kam ich frühmorgens und rechnete mit einem stationären Aufenthalt.
8.45 Uhr: Eine junge, dazu auch noch hübsche und sympathische Ärztin rief mich zu einer außerordentlich gründlichen Anamnese. Das war bei den vielen Fachbegriffen gar nicht so leicht. Zum Glück habe ich eine Liste meiner Medikamente dabei.
Dann Urinabgabe, Kanülenlegen und Blutentnahme.
Das Labor schien an diesem Morgen wohl nicht stark besetzt. Es dauerte bis 12.45 Uhr, bis ich wieder zu meiner Ärztin kam. Zwischenzeitlich hatte sie die Laborbefunde und sich mit zwei anderen Ärzten wegen meines Falles konsultiert. Entwarnung bis übermorgen. Ich durfte nach Hause, musste aber vorher als Privatpatient noch bezahlen. Trotz Sonntagszuschlag viel günstiger als in Deutschland. Übrigens: Unterschiede zwischen Kassen- und Privatpatienten gibt es nicht.
Doch Fazit: Abgesehen von der Wartezeit, bei großem Andrang von Notfallpatienten wohl verständlich, war ich sehr zufrieden.
hjh
Dreimal musste ich bisher wegen verschiedener Erkrankungen an Wochenenden dorthin, einmal nachts, einmal nachmittags, einmal morgens.
Dazu begab ich mich zur Urgência, zur Dringlichkeitsbehandlung, wie es groß über dem Portal steht. Tag und Nacht ist dort Hochbetrieb, so viel, dass fast immer ein Polizist am Eingang wacht.
Der erste Anmelderaum und Wartesaal. Ich bin schon erfasst und so geht es schnell. Meine Frau darf mich begleiten und erhält einen Kleidungsaufkleber mit meinem Namen. Kleine Kuriosität am Rande: Meine Eltern beglückten mich mit vier Vornamen, die alle auf dem Personalausweis stehen. Die hat man sorgfältig abgeschrieben, dabei aber meinen Zunamen vergessen. Macht nichts.
Nächster Raum: Weshalb kommen Sie? Ich beschreibe meine Beschwerden und erhalte wie die meisten anderen eine gelbe Armbanderole. Es gibt auch grüne und rote.
Warten in einer belebten Halle. Hier sind mehrere ärztliche Konsultationszimmer und auch einige Spezialräume, etwa zur Blutentnahme. Auf der anderen Flurseite hinter Vorhängen eine Reihe von Notfallbetten. Unangenehm war es, als ich einmal nachts von Samstag auf Sonntag kam: Überwiegend Betrunkene schliefen hier ihren Rausch aus. Es roch nach Alkohol und Urin.
Heute nun kam ich frühmorgens und rechnete mit einem stationären Aufenthalt.
8.45 Uhr: Eine junge, dazu auch noch hübsche und sympathische Ärztin rief mich zu einer außerordentlich gründlichen Anamnese. Das war bei den vielen Fachbegriffen gar nicht so leicht. Zum Glück habe ich eine Liste meiner Medikamente dabei.
Dann Urinabgabe, Kanülenlegen und Blutentnahme.
Das Labor schien an diesem Morgen wohl nicht stark besetzt. Es dauerte bis 12.45 Uhr, bis ich wieder zu meiner Ärztin kam. Zwischenzeitlich hatte sie die Laborbefunde und sich mit zwei anderen Ärzten wegen meines Falles konsultiert. Entwarnung bis übermorgen. Ich durfte nach Hause, musste aber vorher als Privatpatient noch bezahlen. Trotz Sonntagszuschlag viel günstiger als in Deutschland. Übrigens: Unterschiede zwischen Kassen- und Privatpatienten gibt es nicht.
Doch Fazit: Abgesehen von der Wartezeit, bei großem Andrang von Notfallpatienten wohl verständlich, war ich sehr zufrieden.
hjh