Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Fragen und Antworten zum ersten und vielleicht auch wiederholten Urlaub oder Aufenthalt auf den Azoren
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elbspitze.de
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Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von elbspitze.de » 29.07.2013, 06:59

Hallo Azoren-Fans,

ich freue mich, ein Forum für die Azoren gefunden zu haben, da ich mich aktuell
mit der Urlaubsplanung 3 Wochen im September befasse. Jedoch sind bei mir noch einige
Fragen offen und ich hoffe, dass die Freaks unter Euch mit Tipps weiterhelfen können.

Kurz zu meinem Plan: Wir planen aktuell Terceira, Flores, Corvo, Faial, Sao Jorge und Sao Miguel
zu be- bzw. durchwandern (in der Reihenfolge!) Wollten erst noch Pico mit einbauen, aber ich denke, der Eine oder Andere von Euch meint sowieso schon, dass auch 6 Inseln für 3 Wochen zu viel sind. Wenn ja, welche Insel von denen würdet Ihr noch weglassen. Strategisch käme eigentlich nur noch Faial in Frage. Flores, Corvo und Sao Jorge sind ein Muss und Sao Miguel ist nur die Frage wie lange, da wir ab dort wieder nach Hause fliegen. Terceira müssen wir flugtechnisch ansteuern. Konzentration wird auf Flores liegen, sicher die richtige Wahl, oder?
Wir sind absolute Naturliebhaber, je weniger Kultur umso besser. Die Menschen der Inseln
interessieren uns schon, aber wir lieben die Einsamkeit oder besser Dreisamkeit. Vorerst wollen wir so viel wie möglich wild Zelten und nur im Notfall (Wetter) mal eine Pension aufsuchen.
Wir wollen mit unserem 2-jährigen Sohn losziehen. Als Transportmittel zum Wandern für den Kleinen
und die schweren Sachen wollen wir so was hier nutzen:

https://fbcdn-sphotos-b-a.akamaihd.net/ ... 0277_n.jpg

Wir schleppen dann noch Jeder eine Kraxe. So lief es in der Pfalz 2013 super. Tagestouren von
20km waren kein Problem und das Gelände auf den Azoren ist ja nicht gerade alpin ;o)

Soviel zur Ausgangslage. Nun meine Fragen:

1) Besonders interessieren mich die Wegbeschaffenheiten auf Sao Jorge um zu den Fajas
zu gelangen! Ein schmaler und/steiler Weg ist nicht das Problem mit dem Kinderbuggy.
Hinderlich wären lange Stufen- oder Treppenpassagen. Wer weiß da was Konkretes?
2) Wenn man wild sein Zelt irgendwo aufschlägt, wo mal kein Picknickplatz ist, kann man
da eine kleine Feuerstelle anlegen, die dann wieder entfernt wird?
3) Ist das wild Zelten an Stränden in abgelegenen Buchten wirklich verboten?
4) Habe gelesen, dass viele Einheimische auch innerhalb der Nationalparks wild Zelten.
Was sagen die Einheimischen dazu, wenn man das als Tourist auch macht?
5) Unser Portugiesisch ist nicht gerade das Beste, kommt man auch mit Englisch weiter?
6) Ist das Wasser der Kraterseen und Flüsse trinkbar? Haben einen Katadyn, aber nutzen den
eigentlich nur für den Kleinen oder im Notfall. Vielleicht gibt es ja Trinkwasserbrunnen
in den Orten (Bei uns hier am Bodensee Gang und Gäbe!) ??
7) Kann man in der Caldeira von Corvo wild Zelten?

Vielleicht war ja auch schon mal Jemand auf unsere Art auf den Azoren mit einem Kind unterwegs.
Dann würden mich auch weitere Tipps interessieren. Ich danke schon mal vorab für Eure Tipps.
Ihr glaubt gar nicht wie sehr wir uns auf die Azoren freuen. Wir zählen die Tage und träumen tagsüber von Natur pur.

LG Jens
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klee
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von klee » 30.07.2013, 07:46

Hallo Jens,

ich habe das Bild gesehen und würde sagen: mit diesem Ding kommt ihr in nicht in jede Faja runter. Die alten Eselpfade sind oft gerade mal 1 oder 2 Fuß breit, extrem steil etc. Der Abstieg in die Faja Santo Cristo könnte klappen, da die Wege - soweit ich mich erinnere - immer breit genug sind - allerdings wird das ne holprige Angelegenheit! Aber in die Faja das Almas - das könnt ihr damit vergessen. Gerade auf Sao Jorge und Flores (PR2FLO wäre die einzige, die ich mit Buggy oder überhaupt mit Kind machen würde) ist alles so steil und bei Nässe rutschig, dass man da durchaus von "alpin" reden könnte.
flores-pr3flo.jpg
flores-pr3flo.jpg (110.83 KiB) 12395 mal betrachtet
Wenn es euch ums Wandern und Outdoor geht, dann nehmt Sao Miguel nur als 2-Tage-Stopp-Over vor dem Rückflug. Die Insel hat zwar auch noch ein paar wenige schöne, "unberührte" Ecken, aber zum echten Entdecken bräuchte man dort mehr Zeit. Ihr könntet Corvo an 1 Tag besichtigen (und nicht dort übernachten), das würde euch mehr Zeit für andere Inseln lassen. Faial ist wunderschön, man kann an der Westküste auch wunderbar wandern, aber interessant sind dort hauptsächlich Capelinhos, Caldeira und der Hafen. Kann man weglassen, sofern man sich auf die eher "wilderen" Inseln wie Flores + Sao Jorge konzentrieren möchte.

1) wie gesagt, ist mir schleierhaft, wie ihr mit diesem Buggy einen fußbreiten Pfad begehen wollt. Es sind alte Eselpfade, teils rutschig, teils sehr holprig. Da müsst ihr euch vorher sehr gut informieren, welche Wanderungen geeignet wären.
2) wild campen ist meines Wissens verboten. einzige Möglichkeit, den Bauern oder Landbesitzer zu fragen. (http://www.azoren-online.com/azoren/urlaub/unterkunft/ => ganz unten)
3) offiziell ja
4) frag mal "Struffel", der ist leidenschaftlicher Zeltaufschlager (http://forum.azoren-online.com/search.p ... 5&sr=posts)
5) Englisch passt meistens
6) durch die überzähligen Kuhweiden soll das Wasser extrem nitratverseucht sein. Mal soll lieber Wasser kaufen. (=> ???)
7) Ich denke nicht.

Ich will euch nicht die Freude nehmen, die Inseln sind wunderschön und sicherlich auch mit Kind bei entsprechender Vorsicht und Vorbereitung bereisbar. Ich weiß auch nicht, wie abenteuerlustig und risikofreudig ihr seid. Aber rechnet damit, dass nicht jede Tour möglich sein wird. Vor allem wenn ihr jedes Mal alles mitschleppen wollt. Ich kenne die Pfalz nicht, aber gerade die Steilküsten sind sicherlich nicht vergleichbar.

Falls noch Fragen sind, jederzeit gerne.

Gruss
klee
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von elbspitze.de » 30.07.2013, 10:35

Hee Klee,

danke für die ausführlichen Infos. Du glaubst gar nicht, wo wir schon überall
mit dem Teil rauf und runter sind, wichtig ist halt, dass der Weg ca. 50cm breit
ist und nicht permanent mit Stufen durchsetzt ist. Das erste von den Bildern lässt
sogar mich zweifeln, aber die beiden letzten sehen machbar aus.

Wäre es denkbar, den Buggy für einen Tag irgenwo im Gebüsch abzustellen/ zu verstecken
(ggf. mit Schloss sichern) um dann mit einer Kindertrage für eine Nacht in die Fajas abzusteigen?
Oder lohnt dann doch der ganze Stress nicht? Ich finde allein den Blick auf die Fajas schon super.

Danke für den Tipp mit den Aufenthalten auf den einzelnen Inseln. Faial wollten wir schon weglassen,
werden wir aber nur doch mal mit ins Visier nehmen und dafür Corvo einen Tag weniger machen. Aber eine
Übernachtung auf dieser Insel wollten wir uns eigentlich schon gönnen. Soviel Abgeschiedenheit....hach...träum
Auf Sao Miguel hatten wir erst 5 Tage eingeplant, aber da werden wir dort abspecken und vielleicht wieder
Pico mit in Betracht ziehen. Laut Deiner Aussage bestätigt das auch meine Recherche. Flores und Sao Jorge sind
DIE Inseln für Outdoorer. Dort werden wir sicher 5 Tage jeweils bleiben.

Komisch mit dem Wildcampen. Einmal liest man, es wird geduldet, dann wieder erlaubt und woanders steht verboten.
Wir wollen ja meist dort campen, wo uns Keiner sieht, abseits der Häuser, Weiden und Wege. Ist halt die Frage (wie Roman
hier berichtet hat), ob es nur offiziell Geldstrafen gibt, vor Ort aber jedoch damit "locker" umgegangen wird.
Wir werden es sehen. Ich schreib mal den Struffel an.

Danke für die Tipps, immer her damit.
LG Jens
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von klee » 30.07.2013, 12:54

Hallo Jens,

die 50 cm sind halt nicht überall garantiert. Auf der Wanderung an der nördlichen Westküste von Flores gibt es eine Stelle, da hat man gerade mal Platz, einen Fuß aufzusetzen und direkt daneben Steilabfall. Die Stelle ist zwar kurz, aber da kommt ihr niemals mit so einem Buggy drüber, auch wenn der Rest eigentlich breit genug wäre. Je nachdem, ob es vorher Unwetter oder Starkregen gab, können Wege auch mal abrutschen und sind dann sehr schmal oder gar nicht begehbar.

Auch wenn die Wege auf den Fotos machbar aussehen: das geht dann mal 1 oder 2 h am Stück so bergauf oder bergab. Ich kenne es halt nur von Rundwanderungen. Ob es so schön ist, die ganze Inseln entlang zu gehen ... - da müsst ihr ev. auch viel Straße gehen. Die Wanderwege auf Sao Jorge sind nicht dafür ausgelegt und in die Fajas muss man immer runter und wieder rauf.

Also offiziell ist das wilde Campen verboten. Da aber jedes Stück Land irgendwem gehört, sollte man halt fragen. Ist ohnehin gut, viel mit den Leuten zu reden. Da bekommt ihr immer gute Tipps, wo man gut gehen kann und wo ev. Wege zugewachsen oder anderweitig unpassierbar sind.

Es wirkt zwar oft so, als wäre man in der Einsamkeit, aber die Insulaner bekommen das glaub ich schon mit, wenn sich da irgendwo jemand Fremdes aufhält. Das mit der Übernachtung im Krater auf Corvo sehe ich kritisch - habe noch nie gehört, dass das einer gemacht hat oder dass man das dürfte. Das ist auch alles Kuhweide.

Ich meinte eigentlich Sao Miguel sparen und dafür mehr Zeit für Flores und Sao Jorge, nicht zusätzlich noch Pico. Dann wirds wieder stressig. Wenn ihr z.B. Sao Jorge komplett zu Fuß erwandern wollt, ohne Taxi o.Ä. dann seid ihr tagelang unterwegs. Aber vielleicht verstehe ich auch nicht so ganz, wie ihr das vorhabt. Auch auf Flores kann man viele Tage zubringen und hat lange nicht alles gesehen.

Der "Stress" in die Faja abzusteigen lohnt sich schon. Die Wanderungen sind sagenhaft schön. Da wäre ja auch die Faja Santo Cristo, wie gesagt, da gibts wohl sogar einen "Zeltplatz" o.Ä. - oder es war mal einer geplant. Und in ein paar andere kann man sicher auch gut runter. Buggy stehen lassen - eigentlich gibt es nicht viel Kriminalität (außer auf Sao Miguel) - aber man weiß ja nie. Kann ich leider nicht einschätzen.

Vielleicht können andere noch besser helfen.

Schöne Grüße
klee
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von elbspitze.de » 30.07.2013, 13:43

Ahhhhhhhhhhhh okay, da fehlten Dir ein wenig Detailinfos ;o)
Wir wollen nur Flores komplett versuchen zu durchwandern ohne
auf öffentliche Verkehrsmittel angeweisen zu sein. Bei den anderen
Inseln planen wir das eine oder andere Mal Taxi und/oder Bus zu nutzen.
Sprich wir planen dann keine Rundwanderungen, sondern wandern einfache
Strecken und überbrücken die "nicht-sehenswerten" Passagen mit Taxi/ Bus.

Okay, dass mit den Wegen leuchtet mir ein: Ist eine kleine Stelle unpassierbar,
ist der ganze Weg/ die ganze Tour tabu. Auf Straßen wollen wir nicht gehen, muss
ich mich wohl auf die Fahrwege konzentrieren, die in den Landkarten (GPS Mapsource)
als solches deklariert sind. Ansonsten gilt "Probieren geht über Studieren" und "Der Weg
ist das Ziel" :O)

Der Tipp mit den Einheimischen ist gut, vielleicht können die einen ja auch über die
Wegbeschaffenheiten vor Ort Auskunft geben. Also dann doch Pico weglassen.
Meine Freundin meinte auch, lieber gechillt die Natur genießen, als über jede Insel
zu rammeln. Dann könnte man vielleicht wirklich Sao Jorge durchwandern ohne Taxi/ Bus.
Vor allem der Höhenweg von West nach Ost mitten aufm Kamm interessiert uns und
ist anscheinend wegetechnisch machbar.

Danke Dir nochmals für Deine Hilfe.
LG Jens

PS: Wegen dem Krater Corvo kann ich mir fast selbst die Frage beantworten.
M.e. ist das Naturschutzgebiet oder irgendein Reservat und da darf man anscheinend
eh nicht zelten :o( und ich habe innerlich schon mein Zelt dort aufgebaut...
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von klee » 30.07.2013, 13:58

Hallo Jens,

im Krater von Corvo gehen die Einheimischen bzw. portugiesische Besucher in den Seen baden. War zumindest vor ein paar Jahren noch so. Ist sicherlich auch nicht unbedingt erlaubt in einem NSG. Ich war einmal dort drinnen (im Krater, nicht im See), es war ein tolles Erlebnis und es wird euch auch so gefallen, ohne unten zu übernachten. Es gibt vielleicht auch schöne Stellen für das Zelt an der Krater-Aussenwand - mit Meerblick. Da würde ich auch einfach im Ort fragen. Mehr als ein Nein kann es ja nicht geben.

Flores: im Hochland gibt es viele breite Wege - gut zu gehen - leider auch viele inzwischen asphaltiert :-(
Die Küstenwege:
Nordwest: da gibts diese eine Stelle
Südwest: müsste gehen
Ostküste: müsstest Du mal Roman fragen, aber durchgängig wird es auch nicht gehen

Der Hochlandweg auf Sao Jorge ist traumhaft schön von den Aussichten her und ein breiter Schotterweg, teils wohl auch asphaltiert. Aber ihr werdet schon die richtigen Wege finden.

Also ich wünsche jedenfalls ganz viel Spaß und ja - ihr werdet ohnehin erstmal direkt nach der Ankunt "ausgebremst" - auf eine sehr entspannte Art. Ging mir jedenfalls immer so ...

LG klee
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von Roman » 31.07.2013, 09:04

Würde ein Gast mit so einem Kinderkorb bei einer meiner atouren mitgehen wollen würde ich es ablehnen. Fällt man hin, ist das Kind platt. Unverantwolich in meinen Augen bei Wegen wie auf Sao Jorge. es liegt weniger an der technik des wegs als vielmehr an äusserst rutschigen steinen bei feuchtigkeit und feucht sind so steine recht oft....
Da muss man als Eltern Lebensjahre dem Kind opfern und sich nicht voranstellen. ganz wichtig: sata rechnet ab 23 kg übergepäck. kann recht teuer werden.

Wasser ist in aller Regel aus den vielen Naturquellen an den Seilhängen trinkbar. Mir hats noch nie geschadet, obgleich Belastung durch Viehwirtschaft enorm. Es gibt aber auch viele brunnen die man nutzen kann. nicht alle die nach brunnen aussehen haben aber noch wasseranschluss..

Feuermachen zum Grillen oder Campen abseits Feuerstelle ein no-go.

Campen wild nein ohne vorher. fragen. In abgelegenen Buchten ganz abseits ok. Snst auf der Wiese fragen - auch wenn niemand weit und breit zu sehen. es geht hier nicht um geldstrafen, die habe ich noch nie erlebt in der praxis. aber man macht das bild der touristen kaputt durch schlechtes verhalten.

Als Tourist nie an Einheimischen orientieren. Es gelten zweierlei Regeln und das wird auch so von den Enheimischen gesehen. Wenn der Azorer wild campt ist das ok, wenn der deutsche nebenan das zelt aufschlägt nicht.

Camn in der caldeira auf corvo noch nie erlebt und vermutlich nicht gern gesehen aber geduldet. vorher im bürgermeisteramt nachfragen!!!

ohne portugiesisch an einsamen stellen ist kommunikation schwer. englisch können auf pico und Sao jorge nur selbst wenige taxifahrer. wie wollt ihr dem bauern klarmachen was ihr wollt?

dran denken: szoren sind was für individualisten. nur wenn man sich aber an die lokalen spielregeln hält, wird das auch morgen noch so sein. der bauer beispielsweise könnte sonst auf die idee kommen den nächsten wildcamper von der Weide zu jagen. man muss daher persönlichen drang und wunsch unbequemen regeln unterordnen
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von Roman » 31.07.2013, 09:13

man kommt auf flores um 3/4 der insel - wenn man die alten wege kennt und zueeilen mit machete... aber es geht.
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von Roman » 31.07.2013, 09:17

die hochlandwege sind grundsätzlich einfach zu laufen. auf pico ist bereits der neue seenwanderweg durchmarkiert auch wenn noch die infotafeln fehlen. das problem ist aber der nebel/wolken. in den letzten 10 tagen war hier auf pico nur an zwei tagen oben halbwegs schön und das auch nur in kleinem zeitfenster. gerade eben vor 30 minuten war oben total frei, jetzt hängen dichte regenwolken am kamm und es schüttet oben. das wird den wanderer mit kinderrucksack nicht freuen...
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von elbspitze.de » 31.07.2013, 09:50

Danke Roman für Deine Ausführungen. Verstehe uns bitte nicht falsch. Wir sind Individualisten
und können uns auch individuell auf Veränderungen einstellen. Wir sind Leute, die am Ende noch
den Müll von Anderen mitschleppen, damit das Bild des Wildcampers/ Outdoorer nicht ins schlechte
Licht gerückt wird.

Daher werden wir es wohl so handhaben, dass wir lieber einmal mehr im Bürgermeisteramt oder beim
Bauern nachfragen als ohne Worte an fragwürdigen Stellen wild zu Zelten.

Bitte bedenke, dass wir den Kleinen nicht in einem Rucksack haben, sondern in einem Buggy (siehe Bild!)
Da ist er sicher untergebracht und angeschnallt. Wir sind uns nach den Ausführungen von Klee mittlerweile im Klaren,
dass wir uns so manche Tour abschminken können, da wir auch kein Risiko mit dem Kleinen eingehen wollen,
aber sicher werden wir versuchen, den Weg zu beschreiten. Gehts nicht weiter, war der Weg das Ziel und wir
drehen um. Da es anscheinend noch Keiner auf die Art und Weise probiert hat, werden wir sicher auf so einige
Hindernisse stoßen, wo wir dann wieder beim Thema wären, dass man "persänlichen Drang und Wunsch unbequemen
Regeln unterordnen" muss.

Bezgl. Freigepäck bei SATA. Ich arbeite im Reisebüro und weiß davon. Trotzdem Danke für den Hinweis.
Übergepäck werden wir nicht haben, da SATA einen Kinderwagen kostenfrei transportiert. Als solches zählt
das Teil ja auch und dann haben wir immer noch 3x 23 kg frei. Leider zahlt der Kleine schon seinen Sitzplatz ;o(

Danke wegen der Tipps zum Wasser und der Feuerstellen. Also wenn Feuerstelle da - Feuer erlaubt,
ansonsten nicht. Damit können wir leben.

Naja und mit dem Wetter haben wir uns sowieso abgefunden. Gibt ja angeblich kein schlechtes Wetter,
immer nur schlecht gekleidete Outdoorer ;o)

LG Jens
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von klee » 31.07.2013, 11:51

Hallo Jens,

daran hatte ich noch nicht einmal gedacht, dass ihr natürlich auch ausrutschen könntet, den Buggy loslasst und das an der extremen Steilküste (nicht auszudenken). Aber ich denke und hoffe mal, dass ihr da kein Risiko eingeht.

Ich muss mich übrigens korrigieren. Ich meinte die Faja de Alem (nicht Almas). Hier noch ein Bild von oben, da geht es halt fast senkrecht runter. Die Pfade sind auf den vorigen Fotos zu sehen.
faja-de-alem.jpg
faja-de-alem.jpg (170.31 KiB) 12345 mal betrachtet
Nebel und Wolken finde ich übrigens ziemlich mystisch, solange es nicht nur ein Einheitsgrau ist, sondern sich ständig ändert und auch mal die Sonne oder die Landschaft für kurze Zeit erkennbar wird.
Bild
Hochland auf Pico

Wünsche euch nochmals viel Spaß und hoffentlich viele schöne Naturerlebnisse!
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von elbspitze.de » 31.07.2013, 13:19

Echt genial Klee, solche Detailfotos sucht man im Netz vergebens
und konnte sich so nur schlecht ein Bild von den Gegeneheiten vor Ort
machen. Aber Wahnsinn...Dort runter geht ich nie im Leben mit dem Buggy..

Find ich echt super, dass Ihr so fürsorglich mitdenkt und die Risiken aufzeigt.
Wir haben aber schon sehr viel Erfahrungen im Umgang mit dem Buggy und
wandern in den Alpen gesammelt. Der Buggy hat eine Art Fangleine, die man
am Mann befestigen kann und zusätzlich noch eine Handbremse.
Wie bereits geschrieben werden wir nicht Leib und Leben aufs Spiel setzen.
Ganz ehrlich...Die Aussicht auf diese Fajas reicht uns am Ende zum Trost aus.

LG Jens
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von Ténéré » 02.08.2013, 23:47

Bedenkt auch die rutschigen Pflasterwege z.B. auf Flores, Roman hat es ja schon angedeutet. Was nutzt Fangleine und Bremse auf dem Weg vom Poco das Patas wieder herunter? Wäre echt spaßig euch auf diesem Wegstück bei Nässe zu sehen. Auch den neuen Verlauf des PR1FLO kann man damit wohl nicht machen, da ist nun ein kurzes sehr steiles, rutschiges und zudem noch verschlammtes Stück neu dabei. Auf Flores hat sich letzten Winter aufgrund von Erdrutschen viel verändert und die Wanderwege haben jetzt teils völlig andere Routen, betrifft auch den PR2FLO.

Zur Caldeirao auf Corvo: es wäre ein Glücksgriff für 1 Tag dort zu sein und dann bei schönstem Wetter im Krater zu campen. Da oben ist fast immer Nebel, Wind. Sicht teilweise keine 30m. Es gibt Leute, die waren 1 Woche auf Corvo und haben nichts anderes erlebt. Ich selbst war 3 Tage dort und kann euch sagen: campt lieber im Ort und amüsiert euch mit den Einheimischen, ist echt lustig dort.

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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von klee » 03.08.2013, 06:32

Oh je, klingt, als müsste ich dringend mal wieder nach Flores, wenn sich da so viel verändert hat!
Ich weiß nicht, wie diese Handbremse funktioniert, aber am besten wäre so eine Bremse wie beim Rasenmäher, der stehen bleibt, wenn man ihn loslässt ;-)
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Re: Reisen mit Kind und Chariot Buggy

Beitrag von Roman » 11.08.2013, 14:30

Ja scheint so. Bei fajazinha fehlt die brücke und das wird voraussichtlich so bleiben. Nach ponta delgada hoch hats am hang nen felssturz gegeben und der abgegangene weg wird vermutlich nie wieder existieren. Die camara hat nun einen alten weg reaktiviert und innert einer woche freigeschnitten. Seit diesem winter ist manches was war geschichte..
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