"Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Für alle die mit dem Gedanken spielen auf die Azoren auszuwandern. Sie suchen Kontakte zu deutschpsrachigen Residenten? Sie benötigen Hilfe mit Ämtern und Behörden? Wo bekommt man welche Produkte? Was ist auf den Azoren zu beachten?
Inselindianer
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Beitrag von Inselindianer » 31.01.2010, 17:07

Hallo alle miteinander,

@ Dieter:

Nun stell Dir vor, man würde versuchen, so weit wie möglich ohne Geld zu leben. Wäre das für Dich vorstellbar? Wäre das in Deinen Augen dann immer noch parasitär? Was, wenn ich im Gegenzug dass System als pärasitär bezeichnen würde? Immerhin sind es doch in der ganzen Welt die gehorsamen Steuerzahler, die nicht nur den Fortschritt der Gesellschaft, sondern auch turnusmäßig Krieg und Vernichtung mitfinanzieren. Das Unrecht wird von Mitmachern finanziert und solchen, die stolz darauf sind, dass sie die Steuergesetze so toll verstanden haben. Für mich gibt es andere Dinge, die ich in meiner limitierten Zeit auf diesem Planeten verstehen will - und willkürliche, zeitlich begrenzte Gesetzgebungen von Schlipsträgern gehören mit Sicherheit nicht dazu.

Desweiteren verstehe ich nicht, wie Du darauf kommst, dass jeder auf seinem Standpunkt beharre. Gerade Ze hat hier mit seiner bewundernswerten Geduld bewiesen, dass selbst ich, als größter Pessimist, mal wieder in mich gehe und die Situation neu zu bewerten versuche.

Und damit das ein für alle mal klar ist: auch ich mache eine Steuererklärung. Dass es einen Freibetrag von 10.000 Euro/p.a. gibt, habe ich nicht erfunden. Aber warum sollte ich mehr Einnahmen machen, wenn mir diese Summe doch hier völlig ausreicht?


@ Peter:

Ich habe Deinen Punkt auch noch nicht ganz verstanden.

"Wirklichen Fortschritt findet man meist dort, wo Menschen in einer ganz bestimmten Situation beschließen, den Gehorsam zu verweigern"
Franz Kafka

Reibung, Provokation und Kontroversen bringen uns weiter, nicht umgekehrt!

Und: Azoreanische Häuser sind immer feucht, egal ob Lava oder Hohlstein. Das liegt am feuchten Klima! Ich kann da tausenmal isolieren; sobald ich das Fenster öffne, gleichen sich Feuchte und Trockenheit osmotisch aus.
Mein Lavahaus ist zum Beispiel wärmer und trockener als so manch neues Blocos-Haus, denn: Zementsteine ziehen Feuchtigkeit und die Zementfugen auch. Was diese Häuser trocken hält, ist die Farbe an der Außenwand! Steine hingegen saugen kein Wasser.

@ Ze:

Ich kann dem nichts mehr hinzufügen und zehre immer noch von unserem Austausch. Danke!

Viele Grüße,
Marcus

Dieter Gosdzinsky
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Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 31.01.2010, 21:58

Wie wer lebt und wovon muß jeder selbst entscheiden, und wenn es Dir so gefällt, que más da.
Ich verstehe nur nicht das unseelige Gemecker. Viel von dem, was Du bemängelst habe ich vergangenes Jahr schon erwähnt, aber ich ziehe da auch nicht hin, eben deswegen. Was ist denn nun, Du lebst zufrieden in deiner feuchten Bude mit schimmeliger Jacke ohne viel Geld oder Dir hängt das alles zum Halse raus. Wie passt denn das zusammen?

Also, mit etwas mehr Moos, muß man was für tun, kann man sich natürlich eine konfortable Heizung in sein Haus installieren, dann bekommt man die Bude trocken und kein Asthma. Ich bin auch nur 300 m vom Meer, feucht ist es hier auch, aber Schimmel haben wir nicht, ergo bevorzuge ich meinen Lebensstil.
Aussteigertypen sind doch immer für Solidarität, auch wenn sie von niemandem abhängig sein wollen und die bürgerliche korrupte Gesellschaft verachten.
Aber bedenke, niemand lebt allein. Irgendwann ist es soweit, wenn es dann nicht mehr reicht, wenn einer krank wird, wenn die Hütte brennt, wenn man beklaut wird, wenn jemand dringend nach Hause muß, dann sollen sie helfen, die bürgerlichen, steuerfinanzierten Institutionen.

Ja, ich stehe für diese bürgerliche spiessige Gesellschaft, trotz aller Mängel, aber bitte, wer frei ist von Sünde, werfe den ersten Stein. Ich bins nicht. Mir tut sie gut.

Ãœbrigens, was Du von trockenen oder feuchten Bauten schreibst, wie und was und weshalb und azorianschem Baustilund und tropfenden Decken, na ja, ich sags mal schonend, da müßtest Du Dich mit befassen, bevor Du Dich äusserst. Wenns nicht gelingt, sag bescheid, ich bau Dir ein trockenes Haus.


Gute Nacht Dieter

Peter J.
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"Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Beitrag von Peter J. » 01.02.2010, 00:33

Hallo Dieter,

wie hättest Du geantwortet, wenn Du vorher:

http://forum.azoren-online.com/viewtopic.php?t=331,
http://forum.azoren-online.com/viewtopic.php?p=1340
und
[url]http://[URL gelöscht; d. Red.][/url]

gelesen hättest?

Einerseits werden die Azoren in den vorausgegangenen Farben geschildert,
andererseits wird in schillernden Farben der Verkauf eines Lavahauses auf Pico angeboten.

Entweder ist der Tipp an Auswanderer wie in den Postings oder wie in den oberen Links.
Beides gleichzeitig?

Peter J.
Als Gäste kamen wir,
als Freunde durften wir gehen,
so waren wir immer willkommen hier,
und man freut sich auf ein Wiedersehen.

Ze
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Beitrag von Ze » 01.02.2010, 10:40

Hallo Dieter,

vor längerer Zeit war ich einmal in einer nordamerikanischen Kleinstadt. Jemandem war sein Haus abgebrannt und alle Nachbarn gerade dabei ihm bei dem Wiederaufbau zu helfen. Niemand dort hatte eine Feuerversicherung, weil es allen einfach zu teuer war. Aber jeder wusste, dass ihn die Nachbarn in so einem Fall nicht im Stich lassen.
Eine Art Versicherung auf Gegenseitigkeit eben.
Ich empfand das als den gelebten Traum von der Solidarität und die gibt es eben nie in der Unabhängigkeit von den Anderen.

Als „bürgerlich korrupt“ würde ich nur den Standpunkt betrachten: "Ich habe genug Geld um mir selbst helfen zu können, also brauche ich keine Solidaritäten eingehen".

Diese Haltung wäre auch ziemlich dumm. Denn Du selbst hast erst vor kurzem geschrieben:
„Ich hoffe nur, dass uns nicht in den nächsten Jahren eine gewaltige Inflation - zur Abgeltung der Staatsschulden - überrollt und wieder einmal viele Lebensträume zerstört.“

Seine Lebensträume auf einem, von jedem realem Wert befreiten Aktien- oder Immobilienmarkt aufzubauen, oder gar auf einer Staatswirtschaft, die nie über das Morgen hinausschaut (weil sie eben heute die Interessen der Lobbyisten bedienen muss), ist zwangsläufig gefährlich.

Das wird glücklicherweise von immer mehr Menschen erkannt und überall entstehen langsam Netzwerke die mehr auf solidarischem Miteinander aufbauen.
So etwas ist es sicher, was auch Inselindianer erhofft und sein Frust kommt lediglich daher, dass er nicht versteht warum so etwas „selbstverständliches“ nicht von alleine entsteht.

Die von ihm beklagten ländlichen, alten Traditionen sind es gerade, die das Prinzip „uma mao lava a outra“ noch am besten kennen. Nur damit deine Hand auch gewaschen werden kann, musst du sie erst einmal reichen.

Mit freundlichen Grüßen
Ze

Dieter Gosdzinsky
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Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 01.02.2010, 20:58

@ Ze

Als „bürgerlich korrupt“ würde ich nur den Standpunkt betrachten: "Ich habe genug Geld um mir selbst helfen zu können, also brauche ich keine Solidaritäten eingehen".

Unklar formuliert? Ich gehöre doch selbst zu den Spiessern. Morgens früh raus, Tagewerk, abends zurimmer noch derselben Frau. Aber das ist sie doch, die fortwährend postulierte Sichtweise der Gesellschaftskritker, die unregulierte Freiheit ausrufen, ohne darüber nachzudenken, woher denn das tägliche Stück Brot kommt und dass dafür ein Bäcker, der Spiesser, morgens um 04.00 h in der Backstube steht.
Ein paar mehr Pföcke gesetzt würde niemandem schaden.

@ Peter Den link lese ich jetzt mal durch. Finde ich dann noch Schlaf?


Dieter

Ze
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Beitrag von Ze » 01.02.2010, 22:34

Hallo Dieter,
ja, das habe ich wohl zu unklar definiert.
Damit meine ich die Haltung: Man braucht sich nicht um seine Umgebung, seine Mitmenschen zu scheren, weil man ja auf Grund seines Kapitals auf niemand angewiesen ist, sondern alles was man braucht kaufen kann. Zusammenhalt (Solidarität), um sich gegenseitig das Leben leichter zu machen, ist nur was für Arme.
Leider kenne ich genug Menschen mit dieser Einstellung, obwohl es (für die heutigen Generationen) noch nie so fragwürdig war, wie lange diese Sicherheit noch hält.

Ãœbrigens gehöre ich auch zu den Spießern. Zumindest so wie Du sie definierst.

Aber was ist bitte „unregulierte Freiheit“?
Das hört sich an wie aus den Siebzigern, als die Hippies am Strand von Ibiza rumlagen und glaubten, man wäre schon frei wenn man nur jede Form der Autorität ablehnt.

Ich denke dass wir zwei wissen, dass persönliche Freiheit nur in dem Maß wächst, in dem wir unsere Selbstverantwortung anerkennen und übernehmen. Ohne das ist man eben niemals frei, sondern (ob man es spürt oder nicht) am Gängelband dessen (oder der Institution, Ideologie, etc.) auf den man seine Selbstverantwortung abgewälzt hat.

Frei ist man eben auch nicht, wenn man versucht diese Verantwortung auf „den Staat“, die „Selbstheilungskräfte des Marktes“, oder die „Verantwortung des Kapitals“ zu übertragen.
Egal welche Farbe die Fahne hat hinter der wir her rennen, frei macht uns keine. Das ist leider schon von zu vielen versucht worden.
Natürlich ist das Angebot an „Dienstleistern“ für diesen Service immer groß. Ideologen, Kleriker, Heilsbringer, Moralapostel, Politiker und viele andere Menschheitsbeglücker stehen Schlange, um uns von der Last der Selbstverantwortung zu befreien, wenn wir nur unsere kleine unbedeutende persönliche Freiheit als Gegenleistung dafür abgeben.
Das Geschäft läuft prima.

Mir persönlich ist jemand, der irrend und wirrend herumläuft, sich immer mal wieder die Finger verbrennt, von einem Zweifel in den nächsten stürzt und dabei einen Fehler nach dem anderen macht, immer noch lieber als diejenigen, die den Versuch ihre Selbstverantwortung wiederzufinden schon aufgegeben haben.
Auch wenn diese Menschen manchmal ganz schön chaotisch und unrealistisch rüberkommen. :wink:

Freundliche Grüße
Ze

Dieter Gosdzinsky
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Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 02.02.2010, 05:53

Guten Morgen Ze,

bravo und schönen Tag.


Dieter

Inselindianer
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Beitrag von Inselindianer » 26.03.2010, 14:52

@ Peter J.:

Warst Du früher mal bei der Stasi? Tschuldige die Frage, aber da passt Du sogar heute noch hin.

Wenn Du selbst ein wirtschaftliches Interesse an den Azoren hast, dann solltest Du trotzdem nicht versuchen, Meinungen in Abrede zu stellen, die aus einigen Jahren Erfahrungen stammen. Du hingegen wohnst hier nicht, sondern hast auf Deiner Eierpopeia-Homepage nur blaues Meer und grüne Hügel abgelichtet. Das ist zwar touristenwirksam, aber fernab der Realität.
Und Du befindest Dich hier im Blog für "Auswandern" und nicht für "Augenwischerei".

Im Ãœbrigen: wer sich stolz mit FDP-Politikern wie Klaus Kinkel ablichten lässt und meint, dass wäre seinem Ruf zuträglich, der irrt gewaltig... :lol:


@ Dieter dos Baleares:

Du ballerst hier blind mit Pauschalurteilen um Dich herum, die leider Deine Engstirnigkeit offenbaren.
Beispiel:

"Also, mit etwas mehr Moos, muß man was für tun, kann man sich natürlich eine konfortable Heizung in sein Haus installieren, dann bekommt man die Bude trocken und kein Asthma."

Besonders der Teil "..., muß man was für tun,..." zeigt doch schon, das Du einigermaßen neben der Spur bist.

Erstens bemisst Du gesellschaftliche Eingebundenheit ausschließlich mit dem Zahlen von Steuern. Da rate ich Dir: Rühr Dir nen Löffel Calgonit in den Tee. Es gibt tausend andere Arten, sich für die Gesellschaft nützlich zu machen. Steuern sind kulturethymologisch die schlechteste Alternative.

Zweitens gehst Du irgendwie davon aus, dass ich nicht arbeite. Das ist falsch gedacht. Ich mache nur nicht mehr den "Wackel-Dackel" für irgendeine Institution. Aber das ist ja jedem sein Bier.

Außerdem besitzt mein Haus eine Heizung und ist - wenn bewohnt - trockener als die Außenluft. Das liegt daran, dass ich es selbst restauriert habe. Gut verfugte Lavawände mit Luftisolation sind in diesem Klima eine bessere Alternative, als die Vorgaben der neuen Bauverordnungen, die eine Doppelwand mit Styropor-Isolation vorschreiben. Diese Bauten sind nämlich in Wirklichkeit Bauruinen, aus denen die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen kann. Diese Gesetzte wurden aus keinem anderen Grund geschaffen, als den Absatz für Isolationsmaterial zu stimulieren und darüber hinaus wartungsbedingte Folgekosten zu schaffen. Nur soviel zum Thema Geld und was es uns nicht für eine tolle Gesellschaft beschert...!

Wenn ihr auf den Balearen keinen Schimmel habt, so ist das sehr verständlich, wenn man mal die Klimadiagramme dort und hier vergleicht. Dieser Winter hatte hier ca. 4000mm Niederschlag bei einer durchschnittlichen Luftfeuchte von 85%. Wenn Du mir da ein Haus bauen kannst, wo es keinen Schimmel gibt, dann würde ich das an Deiner Stelle sofort patentieren lassen.

Gruß,
Inselindianer

Dieter Gosdzinsky
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Schimmelfrei

Beitrag von Dieter Gosdzinsky » 27.03.2010, 11:27

Patentieren, wozu, kostet und bringt mir nichts. Bauen, ja, mußt Du nur in Auftrag geben, dann machen wir das, schlüsselfertig.

Dieter.

Inselindianer
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Beitrag von Inselindianer » 27.03.2010, 16:54

@ Dieter:

Kannst Du mir da mal einen Link zu einem Referenzprojekt geben?

Fastao
Beiträge: 1
Registriert: 23.02.2011, 10:47

Beitrag von Fastao » 23.02.2011, 10:59

Inselindianer hat geschrieben:@ Dieter:

Kannst Du mir da mal einen Link zu einem Referenzprojekt geben?
Der würde mich allerdings auch mal interessieren, auch wenn ich bezweifel, dass da noch was kommt ;)

Media
http://www.zertifikateboard.de/

Franz Mersdonk
Beiträge: 4
Registriert: 30.03.2009, 12:21

Re: "Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Beitrag von Franz Mersdonk » 26.12.2011, 09:54

Himmelhergott, da dreht man sich mal für fünf Minuten um, und schon entgleist der ganze Thread!







Spass beiseite!

Ich danke allen vielmals für ihre Beiträge!

Es war wirklich sehr interessant zu lesen!


Viele der beschriebenen Zustände, wie zum Beispiel der Umgang mit der Natur, mit Tieren,
die generelle Scheuklappen-Mentalität, der Starrsinn / das 'festgefahrene' kenne ich von Mallorca.
Dort verhält es sich ähnlich (ich rede vom Leben auf dem Land, nicht von Palma oder den anderen Städten).
Feuchtigkeit ist wohl auf jeder Insel ein Problem, bei Euch wohl noch extremer.


Wie ihr seht ist das Thema Auswandern - eventuell auf die Azoren - immer noch aktuell bei mir,
aber was ich auf jeden Fall gelernt habe ist, dass ich zunächst ein gewisses Starkapital brauche, und -
vernünftig portugiesisch lernen muss!



Darf ich nochmal ein paar Fragen aus dem Eröffnungs-Post wiederholen,
vielleicht kann und mag jemand noch etwas dazu sagen, würde mich freuen -
ist ein auto zwingend notwendig?
wie ist das mit der sprache?
bei wikipedia steht, selbst leute vom portugiesischen festland verstehen die azorianer (?) nicht, oder nur schwer.
ich nehme stark an, dass das portugiesisch dennoch eher ein portugiesisches, als ein brasilianisches ist.
kann jemand etwas zur stimmung / dem charakter der sprache dort sagen?
würde es sinn machen, auf dem festland portugiesisch zu lernen, oder wäre es viel besser, gleich auf den azoren einen sprachkurs zu machen, um anschliessend mit den leuten dort besser kommunizieren zu können?
gibt es jemanden unter euch, der 'von der kunst' lebt dort?
ich kann es mir nicht vorstellen, aber kann man dort malerei / photographie an den mann bringen?
(hat da überhaupt jemand geld für? gibt es überhaupt galerien?)
wieviel spürt man eigentlich (noch) von der präsenz der amerikanischen armee auf terceira?


Nochmals vielen Dank für die ganzen informativen Beiträge!

Mit freundlichem Gruss aus Berlin!

Franz



Ps: "Notfälle enden oft tödlich, aber bei der Beerdigung gibt es tolle Blasmusik!"
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Re: "Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Beitrag von antonsd » 26.12.2011, 16:48

Hallo,
dann will ich dir mal Antworten, oder wenigstens meine Meinung kundtun.
Franz Mersdonk hat geschrieben:
ist ein auto zwingend notwendig?
nein, aber es erleichtert das Leben und die Fixkosten sind gering.
wie ist das mit der sprache?
Wo du es lernst ist eher egal, das ist so ziemlich das selbe, der Dialekt, wird dein Problem sein und da der überall anders ist, gibt es den "letzten Schliff" immer vor Ort.
gibt es jemanden unter euch, der 'von der kunst' lebt dort?
ich kann es mir nicht vorstellen, aber kann man dort malerei / photographie an den mann bringen?
(hat da überhaupt jemand geld für? gibt es überhaupt galerien?)
da kenne ich niemanden dem das gelungen ist, kann es mir auch nur schwer vorstellen.
wieviel spürt man eigentlich (noch) von der präsenz der amerikanischen armee auf terceira?
auch darüber kann ich dir keine Auskunft geben, dazu war ich zu kurz dort


Ich glaube viel wird dir das nicht weiter helfen, aber ich hab es wenigstens probiert.
Grüße anton
Meine Homepage mit WebCam von Piedade/Pico.
http://www.holiday-on-pico.com
----- > Ich vermiete auch Ferienunterkünfte < -----

Franz Mersdonk
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Re: "Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Beitrag von Franz Mersdonk » 27.12.2011, 07:24

...dank' Dir!

Struffel
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Re: "Wie ist das denn so, auf den Azoren?"

Beitrag von Struffel » 03.06.2013, 02:11

Muss ja so einiges sagen zu diesem Thread:

Chris schreibt, das die Menschen hier andere noch so nehmen, wie sie sind. Diesen Eindruck kann ich nicht teilen. Ich bin nicht so ein 0815 Normalo und in Criaçao Velha konnte man nicht akzeptieren, das ich keinen Anzug habe und bei Festen nix besonderes anziehe. Auch konnte man nicht tollerieren, das ich einen anderen Lebensstil hatte bislang auf den Azoren: Leben im Zelt, Duschen 1 x im Monat, wenn sich keine andere Gelegenheit ergibt und auch dann nicht öfter als 1 x die Woche, Essen wo ich halt grad bin mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt. Es wird hier z.Bsp von mir verlangt, das ich mich zum Essen mind. 1 km von der Casa do Povo Criaçao Velha entferne, weil man eben "nur zu Hause isst".

Inselindianer sagt, das man sich kaum draussen aufhalten kann, wenn es schüttet - na ja, das ist einer der Gründe, warum ich hier bin, weil ich es LIEBE wenn es prasselt! Und zwar DRAUSEN mittendrin - zumindest wenn ich auch wieder rein gehen kann, wenn ich gekommen bin...

Ein wichtiger Satz ist "Die Leute auf den Azoren sind auf den ersten Blick liebenswert, doch nur wenige bleiben es auch im Verlauf der Jahre." Es ist oft so, das man einmal hilft, aber nicht ein 2. mal! Alles was Inselindianer zum Thema Soziale/gesellschaftliche Struktur geschrieben hat, kann ich ausnahmslos unterschreiben. Ähnlich beim Thema Umweltschutz obwohl ich das Wasser trotzdem trinke - hänge nicht so am Leben... Es gibt sie aber doch noch, die Bauern, die die Kühe hoch und runter treiben. Besonders auf Sao Jorge. Einige Pflocken die Tiere aber leider auch immer noch an und lassen sie immer auf dem gleichen Terrein, auf dem kein Grashalm mehr wächst und füttern dann ausschließlich Silage.

Inselindianer ist mir sehr Sympathisch insgeheim, denn er nimmt kein Blatt vor den Mund. Eckt deswegen an, wie auch ich in dieser Welt...

Ein AUto braucht man nicht unbedingt. Zumindest nicht, wenn man auf Pico lebt. Ich empfehle ein Trike und Bandeiras, Madalena, Criaçao Velha, Valverde, Sete Cidades, Cabeço Chao, Biscoitos, Toledos, Monte,  Pocinho.... 

Wirkliche Galerien hab ich noch nicht gesehen hier.

Gelesen hab ich bis 27.01.2010 18:12 - nun muss ich erst mal schlummern :lol:
Fight the Normalos

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