Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

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hjh
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Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 06.08.2012, 16:30

Ursprünglich waren sie auf Terceiira beschränkt, jetzt greifen sie auf Sâo Miguel über: Unnötige Hetzjagden auf Stiere, sogennannte Touradas, Gefährlich für die teilnehmenden Männer, ein Gaudi für einfache Menschen. Hin und wieder wird ein solcher Tourada-Film sogar in Schaufenstern oder an öffentlichen Stellen zur Werbung gezeigt.

Die Bewegung „Câes Açores“, die sich auch für den Schutz von Hunden einsetzt, ein unwürdiges Kapitel, was die Haltung vieler Azorianer zu diesen Tieren angeht, bittet nun um Protestmails gegen Touradas. Anlass sind meist kirchliche Feste.

Wer auch gegen solche Stierhetzen protestieren will, kann folgenden Brief an den Bischof senden:

Versandanschriften: geral@diocesedeangra.pt,geralcmrg@cm-ribeiragrande.pt, juntafsbarbara@sapo.pt, rosameneses@cm-ribeiragrande.pt, ricardo.toste@hotmail.com

Zur Kennnisnahme: acorianooriental@acorianooriental.pt,jornal@diariodosacores.pt, acoresmelhores@gmail.com, matp.acores@gmail.com, auniao@auniao.com, u@auniao.com, apacores@gmail.com, gbea@amigosdosacores.pt, cantinhoanimaisacores@hotmail.com,

Exmo. e Revmo. Senhor Dom António de Sousa Braga!

Tomei conhecimento através de uns cartazes que violam o disposto no Decreto Regulamentar n.º 62/91, de 29 de novembro, no que se refere à publicidade dos chamados “espetáculos tauromáquicos”, que promovida pela Comissão de Festas, vai realizar-se, no próximo dia 11 de Agosto, uma tourada à corda na freguesia de Santa Bárbara, concelho da Ribeira Grande.
Considerando que a Igreja Católica deveria ter uma posição clara de oposição às touradas, que foram condenadas e proibidas pelo Papa Pio V, que as considerava como espetáculos alheios de caridade cristã;
Considerando que as touradas em nada contribuem para educar os cidadãos e cidadãs para o respeito aos animais, além de causarem sofrimento aos mesmos e porem em risco a vida das pessoas;
Considerando que entre a população local há paroquianos que estão descontentes com o uso das suas contribuições para fins que em nada servem para a elevação moral e ética dos habitantes de Santa Bárbara;
Considerando que a Igreja (e as comissões a ela associadas) não pode violar as leis em vigor;
Vimos apelar a V. Revª para que intervenha junto de quem de direito para que a referida tourada não se realize.

Atentamente
(Untwerschrift)

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von Roman » 06.08.2012, 22:04

und wer gefallen daran hat schreibt keinen brief und bedankt sich bei den lokalen organisatoren, indem er hingeht und in der pause einen euro in den hut wirft für drei stunden abendliche unterhaltung der besonderen art zum nulltarif.
Nicht vergessen: der ROTHER WANDERFÜHRER AZOREN 2024 - 105 Touren, aktuell recherchiert in der gewohnten Rother-Qualität erscheint 2024 neu!!
Erhältlich nach Erscheinen direkt beim Autor: http://shop.azoren-online.info/Azoren-- ... -2019.html
Informationen zum Wanderbuch unter: http://rother.azoren-online.com

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 14.08.2013, 16:56

Dass eine "Tourada a corda", ein Stierwettlauf am Seil, nicht ungefährlich ist, zeigt ein heutiger Vorfall auf der Insel Graciosa: Ein alter Mann wurde vom Stier erfasst und so schwer verletzt, dass er verstarb.
Es mag zwar interessant sein, einen Film über eine Tourada zu sehen, aber für die Stiere istb es grausam und für die leichtsinnigen Menschen gefährlich.
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von Roman » 15.07.2014, 16:46

Tourada a corda - damit auch jeder weiß, worum es geht:
Dateianhänge
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
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Tourada a corda; Foto: Roman Martin
Nicht vergessen: der ROTHER WANDERFÜHRER AZOREN 2024 - 105 Touren, aktuell recherchiert in der gewohnten Rother-Qualität erscheint 2024 neu!!
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Matsi
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von Matsi » 15.07.2014, 18:51

Hallo hjh

Ich kann nur empfehlen sich eine "Tourada a corda" aus der Nähe anzusehen und tief einzuatmen. Das ist ein einzigartiges kleines Volksfest. In manchen Dörfern eines der gesellschaftlichen Ereignisse. Leute putzen sich heraus, das ganze Dorf feiert zusammen. Als Tourist bzw. Gast ist man Teil davon und wird von den Anwohnern auch schon mal auf das Grundstück (jeder hat natürlich den besten Platz mit der besten Sicht), zum Grill oder auf ein Bier oder zwei eingeladen.

Die Stiere werden nicht mißhandelt, nicht verletzt und kommen danach wieder auf ihre Weide. Die Hörner sind gepolstert gegen Verletzungen. Junge Männer zeigen was sie für Kerle sind :wink: Das Ganze erinnert ein bischen an Jungs die die Katze des Nachbarn ärgern wollen und dann eine gewischt bekommen. Eine unterhaltsame Spielerei mit der Männlichkeit. Und wehe mann überschätzt sich dann in der 4.Runde

Ja, es kommt, wie oft bei Volksfesten, auch zu Verletzungen. Gerade das von Dir angesprochene Beispiel eines 78jährigen Mannes sagt jedoch alles. Auch der Todesfall am 21.06. auf Sao Jorge hätte nicht sein müssen. Schön das man 3 Rettungshubschrauber stolz vorzeigt, aber bei den benötigten Piloten spart (wurde mir so erklärt).
Nach Deiner Logik hätte auch der heutige Empfang der Fußballauswahl am Brandenburger Tor nicht stattfinden dürfen, sind doch bei einer Massenpanik exakt an selber Stelle vor einigen Jahren über 15Menschen gestorben.

Jetzt fahr ich auch mal ein moralisches Geschütz auf: :wink:
Wenn es auf den Azoren eine gesellschaftliche Diskussion zu dem Thema gibt, okay. Aber kein Grund das sich jetzt wir protestantisch geprägte Deutsche da (welt-)schulmeisterlich einmischen. Es ist nicht unsere Tradition, aber ein bischen Respekt sollten wir schon haben.
Der faschistische Diktator Salazar hatte einmal versucht die "Tourada a corda" an Wochentagen zu verbieten. Die Azoreaner haben ihm was gehustet.
Freundin: "Ja, Rot ist das neue Beige!"

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 16.07.2014, 09:09

Liebe(r) Matsi,
leider weiß ich nicht, ob Du männlich oder weiblich bist, aber Du scheinst auf Terceira zu leben. Angra ist ja auch die einzige Azorenstadt mit einer richtigen Stierkampfarena. So kann ich auch in der Tat verstehen, dass Du die dortigen Stierkämpfe verteidigst. Deine Schilderung ist lebendig und passend, erzeugt Neugierde darauf. Man in vielen Punkten zustimmen.

Zweimal habe ich mir auch dort solche Veranstaltungen angesehen. Einmal am Strand von Praia da Vitória, einmal an der Straßenkreuzung im Inselzentrum (Bagacina?). Jedes Mal eine große Volksbelustigung. Aber nicht ungefährlich. Und für die armen Stiere ein böses Gehetze.

Mehrfach sah ich, dass an öffentlichen Stellen ein Tourada-Film auf dem Bildschirm gezeigt wurde. Tatsächlich schienen Touristen davon angetan. Einmal war ich mit einer Touristengruppe in Angra und abends gab es einen Stierkampf in der Arena. Ohne vorherige Beeinflussung gefragt, wer Interesse an einem Besuch habe, meldete sich nur eine Dame. Viele andere zeigten sich etwas angewidert.

Auf São Miguel gab es in mehreren Orten Bestrebungen, Touradas aufzuführen. Jedes Mal haben die azorianischen Tierschützer dagegen protestiert und sogar Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Fragt sich also, was hier Vorrang hat: Das Vergnügungsbedürfnis der Besucher zu befriedigen oder die Stiere aufs Äußerste zu reizen.
hjh

harikafula
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von harikafula » 16.07.2014, 11:04

Im großen und ganzen möchte ich Matsi zustimmen und hjh und anderen, die vielleicht diese touradas noch nie gesehen haben oder nur von Videos kennen, ein paar Hintergrundinformationen geben.
Erst einmal sollte man schon unterscheiden zwischen dem Stierkampf in der Arena (damit kann ich auch nichts anfangen und würde ich mir nie anschauen) und den“ touradas à corda“, das ist eine ganz andere Geschichte.

Die touradas à corda haben meines Wissens nichts mit kirchlichen Festen zu tun, sondern werden organisiert von Dorfgemeinschaften oder manchmal in den Städten von einzelnen Straßenzügen. Inwieweit da die jeweilige Gemeinde/Stadtverwaltung etc involviert ist, weiß ich nicht. Daß die Veranstaltungen zT an kirchlichen Feiertagen stattfinden, liegt in der Natur der Sache, da man ja den freien Tag ausnutzen möchte. Auf Terceira finden den Sommer über dutzende von touradas statt, am Wochenende auch gerne einmal mehrere Veranstaltungen zur gleichen Zeit in verschiedenen Ortschaften. Man hat es nie sehr weit um sich so etwas anzuschauen.

Die touradas beginnen normalerweise gegen 18.30, wobei ein Teil des Festes bereits im Laufe des Tages stattfindet, nämlich bei den sogenannten tentadoros, dort wo die Stiere für den Transport in Container gebracht werden (diese sieht man auf dem ersten Foto von Roman). Daß die Tiere dann wohl schon mal einige Stunden in diesen engen Transportkisten stehen, trägt nicht gerade zu deren guter Laune bei und kann meinetwegen auch als „grausam“ oder als „Mißhandlung“ bezeichnet werden, artgerecht ist es halt nicht.

4 Stiere werden bei einer tourada eingesetzt, jeweils etwa eine halbe Stunde lang, dazwischen gibt es immer eine Pause, damit man sich bei den zahlreichen Freß- und Bierbuden versorgen oder den Platz wechseln kann, um sich mit anderen Nachbarn, Freunden, Verwandten oder sogar Touristen! zu unterhalten. Etliche Eis/Süßigkeiten/Knabberzeugs-Bauchladenverkäufer nutzen die Pausen zum Geschäftemachen. Die Frauen und Kinder befinden sich meist sicher auf Balkonen, erhöhten Böschungen oder hinter mit Paletten oder Holzplatten geschützten Gartenmauern, auf der Straße wo die tourada stattfindet, sind die Männer anzutreffen, ist ja klar – das ganze Fest dient wohl auch heute durchaus noch als „Heiratsmarkt“ bzw zur Braut/Bräutigamschau.

Offensichtlich Ortsfremde werden beim Knall der Rakete, die den Beginn markiert, von den Dorfbewohnern eindringlich gewarnt und wie Matsi schreibt, hinter Gartenmauern etc geholt und gerne sogar in die Häuser eingeladen, wo ein grosses Buffet aufgebaut ist und es an „minis“ (kleines Bier) nicht fehlt. Es ist extrem schwierig diese Gastfreundschaft abzulehnen! So zieht sich die Veranstaltung über 2 Stunden hin, dann geht ein Teil der Zuschauer nach Hause, andere stürzen sich auf den 5.Stier,das ist oft der gefährlichste!, und saufen in die Nacht hinein. Das sind dann wohl die einfachen Menschen, die hjh oben erwähnt! ;-)
Ich bin mir allerdings sicher, daß dort auch durchaus intelligente Menschen mit guter Ausbildung und toleranter Weltsicht ihren Spaß haben.

Ach jetzt habe ich noch gar nichts über die Stiere geschrieben, die sind ja auch dabei.... Allerdings geht es nie so wild zu wie es in den Videos zu sehen ist. Das sind natürlich Zusammenschnitte der „besten“ Szenen einer Saison: da fliegen ständig Leute durch die Gegend, werden von den Mauern gestürzt, der Stier springt über die Gartenmauer in ein friedliches Familienfest und jagt hunderte von Menschen durch die Strassen. So ist es ja nicht, aus einem langweiligen Fußballspiel mit 4 Torszenen wird ja auch gerne in der Zusammenfassung ein packendes Duell gemacht.

Der Stier wird von 10 Männern in traditioneller Tracht, weißes Hemd, schwarzer Hut an einem langen ca 25-30m langen Seil gesichert. Wenn er aus dem Transportcontainer endlich freigelassen wird, wird es für ihn plötzlich hell und dutzende von Menschen zappeln vor ihm herum. Ein „guter“ Stier stürzt sich gleich auf den am nächsten Stehenden und hetzt die Leute durch die Straßen, es ist nämlich eher umgekehrt – eine Menschenhatz ;-) !
Die ersten beiden Stiere sind meist Jungstiere, zT das erste Mal eingesetzt und etwas unsicher im Auftreten, der 3.und 4. Stier haben sich schon bewährt und manchmal bereits für Furore gesorgt durch besonders wildes Verhalten. Alle Stiere haben Nummern auf dem Fell, so daß man bekannte Stiere wieder erkennt. Auf die Hörner werden Metallkugeln geschraubt um schlimme Verletzungen zu vermeiden.
Es ist immer ein Stierzüchter, der die Stiere zur Verfügung stellt, die können da gutes Geld verdienen, bis zu 500 Euro. Gute sprich turbulente Veranstaltungen sprechen sich herum und der Züchter mit seinen Tieren kann sich einen guten Namen machen.

Es kommt durchaus vor, daß sich der Stier verletzt, auf Asfaltstraßen rutschen die Tiere aus und es gibt Schürfwunden, auch schlagen die sich oft die Nase oder das Maul blutig beim Versuch, Paletten oder ähnliche Absperrungen aus dem Weg zu räumen, hinter der sich schreiende und provozierende Leute befinden.
Da der Stierzüchter aber auch ein Interesse hat, die Stiere wieder und möglichst jahrelang einzusetzen, kommen die anschließend wieder zur Erholung auf ihre Weiden und dürfen mindestens 10 Tage lang nicht wieder eingesetzt werden.

Ich habe bei vielen Veranstaltungen immer wieder dieselben Männer gesehen, die mit Regenschirm und Tuch vor dem Stier herumspringen und letztlich dafür sorgen, daß der Stier die ganze Straße auf und ab läuft und so dem ganzen Publikum etwas bietet. Diese Männer sind oft Angestellte des Züchters und arbeiten mit den Stieren tagsüber und kennen sie sehr gut. Wenn etwas schief läuft und einer zB ausrutscht, ist sofort ein Kollege da, der den Stier ablenkt.
Ich vergleiche es gerne mit jemandem, der einen sehr großen Hund hat, mit dem er wild herumtobt,was für einen Außenstehenden sehr gefährlich aussehen kann.
Die Unfälle passieren deshalb auch eher den Leuten, die sich leichtsinnig oder/und betrunken in die Nähe der Stiere begeben oder sich unsichere Plätze aussuchen zum Zuschauen. Es ist keiner gezwungen, das Spektakel von der Straße aus zu betrachten – hier passieren oft Unfälle wenn dutzende Männer fliehen und sich dabei gegenseitig über den Haufen rennen. Leichtsinn ist allerdings noch nicht verboten, in Portugal schon gar nicht!

Oft passiert 10-15 Minuten gar nichts weil der Stier am anderen Ende der Straße ist. Da hat man Ruhe sich mit dem Nachbarn zu unterhalten. Man hört im Sommer viel amerikanisches oder kanadisches Englisch von Emigranten, die die alte Heimat besuchen und die tourada nutzen um alte Freunde, Schulkameraden oder Verwandte zu treffen.
Es gibt auch „Kindertouradas“ mit Kälbern, diese finden eher auf Weiden statt, das wäre für die Stiere auch fairer.

Seinen Ursprung hat diese Art der tourada evtl im 16.JH, als die Azoren sich gegen die Spanier wehrten. In der Schlacht von Salga wurden die Stiere auf die Angreifer gehetzt, weil man keine anderen Waffen oder Munition mehr hatte. Kurzfristig konnten damit die Spanier abgewehrt werden. Diesen Sieg spielt man heute symbolisch nach.

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 17.07.2014, 06:58

Doch, lieber Harikafula, ich habe mir schon zweimal solche Veranstaltungen angesehen, wie ich ja oben geschrieben.

Im übrigen: Dein Beitrag ist so kenntnisreich, ausführlich und lebendig verfasst, wie ich noch nie einen zu diesem Thema gelesen habe. Man kann sich direkt als Zuschauer sehen. Mein Kompliment dazu! Ich kann auch in den allermeisten Punkten zustimmen. Dennoch bleibe ich grundsätzlich ablehnend. Das haben die mit dem Stierkampf aufgewachsenen Katalanen auch seit vier Jahren eingesehen: Tourismus blüht auch ohne Stierkampf. (Obwohl ich den spanischen Stierkampf keineswegs mit dem „menschlicheren“ terceirensischen Stierkampf vergleichen möchte.

Heute erhielt ich von der Tierschutzorganisation Caes Açores den Vorschlag für einen offenen Brief an Sata und an ALRA, das Azorenparlament, in dem man sich gegen den Stierkampf und seine Unterstützung ausspricht. Wer ihn unterzeichnen will, hier sind die Adressen und der portugiesische Text:
SRTT-Info@azores.gov.pt, contacto@sata. ... o@alra.pt,

Exmo Senhor Secretário Regional do Turismo e Transportes
Exmo Senhor Presidente do Grupo SATA
Exmos senhores Deputados da ALRA
Tendo conhecimento que a SATA tem promovido a tortura de animais de que são exemplo as parcerias que tem feito com a Tertúlia Tauromáquica Terceirense, através da disponibilização de pacotes que incluem ingressos para touradas de praça durante as sanjoaninas e a recente promoção de viagens Açores-Madrid pelo preço mínimo de 199€, apresentando como imagem uma praça de touros, venho manifestar o meu profundo repúdio.
Em vez de promover e apoiar touradas de praça, uma barbaridade condenada por todas as pessoas cultas e sensíveis e cada vez mais repudiada em todo o mundo civilizado, a SATA deveria demarcar-se de tal atividade e promover o respeito pelo bem-estar e pelos direitos dos animais.
Além disso, a SATA e o Governo Regional que a tutela, deveriam promover os Açores, implementando preços de viagens mais acessíveis a quem nos quer visitar e cumprir as promessas de baixar os custos das viagens, nomeadamente para todos os que são obrigados a deslocar-se por motivos de saúde para fora da Região e a todos os açorianos que pretendem deslocar-se às terras onde se encontram espalhados pelo mundo os seus familiares.
Cumprimentos

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 17.07.2014, 07:08

Doch, lieber Harikafula, ich habe mir schon zweimal solche Veranstaltungen angesehen, wie ich ja oben geschrieben.

Im übrigen: Dein Beitrag ist so kenntnisreich, ausführlich und lebendig verfasst, wie ich noch nie einen zu diesem Thema gelesen habe. Man kann sich direkt als Zuschauer sehen. Mein Kompliment dazu! Ich kann auch in den allermeisten Punkten zustimmen. Dennoch bleibe ich grundsätzlich ablehnend. Das haben die mit dem Stierkampf aufgewachsenen Katalanen auch seit vier Jahren eingesehen: Tourismus blüht auch ohne Stierkampf. (Obwohl ich den spanischen Stierkampf keineswegs mit dem „menschlicheren“ terceirensischen Stierkampf vergleichen möchte.

Heute erhielt ich von der Tierschutzorganisation Caes Açores den Vorschlag für einen offenen Brief an Sata und an ALRA, das Azorenparlament, in dem man sich gegen den Stierkampf und seine Unterstützung ausspricht. Wer ihn unterzeichnen will, hier sind die Adressen und der portugiesische Text:
SRTT-Info@azores.gov.pt, contacto@sata. ... o@alra.pt,

Exmo Senhor Secretário Regional do Turismo e Transportes
Exmo Senhor Presidente do Grupo SATA
Exmos senhores Deputados da ALRA
Tendo conhecimento que a SATA tem promovido a tortura de animais de que são exemplo as parcerias que tem feito com a Tertúlia Tauromáquica Terceirense, através da disponibilização de pacotes que incluem ingressos para touradas de praça durante as sanjoaninas e a recente promoção de viagens Açores-Madrid pelo preço mínimo de 199€, apresentando como imagem uma praça de touros, venho manifestar o meu profundo repúdio.
Em vez de promover e apoiar touradas de praça, uma barbaridade condenada por todas as pessoas cultas e sensíveis e cada vez mais repudiada em todo o mundo civilizado, a SATA deveria demarcar-se de tal atividade e promover o respeito pelo bem-estar e pelos direitos dos animais.
Além disso, a SATA e o Governo Regional que a tutela, deveriam promover os Açores, implementando preços de viagens mais acessíveis a quem nos quer visitar e cumprir as promessas de baixar os custos das viagens, nomeadamente para todos os que são obrigados a deslocar-se por motivos de saúde para fora da Região e a todos os açorianos que pretendem deslocar-se às terras onde se encontram espalhados pelo mundo os seus familiares.
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von damtos » 17.07.2014, 07:24

@Matsi und harikafula: Daumen hoch - Ihr habt es verstanden. Die Azoren sollen Azoren bleiben und nicht Klein-Deutschland werden. Warum dem Stier den Spaß nehmen, wenn er mal ein paar Unvorsichtige auf Horn nimmt?

Matsi
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von Matsi » 17.07.2014, 17:28

...
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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von harikafula » 18.07.2014, 23:02

damtos hat geschrieben: Warum dem Stier den Spaß nehmen, wenn er mal ein paar Unvorsichtige auf Horn nimmt?
Ob der Stier "Spaß" hat weiß ich nicht, aber im wildlife wird er auch nicht immer nur gemütlich auf der Weide liegen können, den 500 kg tut etwas herumrennen vielleicht ganz gut. Nur muss es nicht unbedingt auf Asfalt sein...
Hier ein paar weitere Fotos:

João
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Tourada  (2).JPG
Tourada  (3).JPG
Tourada  (1).JPG

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von harikafula » 18.07.2014, 23:04

....e mais três:
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Tourada  (6).JPG
Tourada  (5).JPG
Tourada  (4).JPG

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von hjh » 19.07.2014, 07:58

Hallo Damtos: So, jetzt weiß ich es: Eine Tourada ist eine Spaßveranstaltung für den Stier. Oder doch für die sensationsgeilen Zuschauer? Ich habe auch nicht auf Deutschland Bezug genommen, sondern auf Katalonien, wo Stierkämpfe verboten wurden.
hjh

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Re: Gegen Touradas, grausame Hetze auf Stiere

Beitrag von damtos » 20.07.2014, 09:19

So,so - die Traditionalisten auf den Azoren sind sensationsgeil (?) Mit solchen Fragen werden Sie wohl nie Ehrensenator der Azoren, wozu ich Sie eigentlich vorschlagen wollte. ;-)

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