Bibi Meia-longa-Pippi Langstrumpf

Alles rund ums Portugiesisch. Wie heißt was? Wie spricht man etwas aus? Welchen Ursprung haben welche Worte?
Chris
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Bibi Meia-longa-Pippi Langstrumpf

Beitrag von Chris » 01.11.2008, 16:44

Wir kennen sie wohl alle, das lebensfrohe Mädchen, das das Leben zu genießen weiß und somit eine große Lebensfreude ausstrahlt: Pippi Langstrumpf.

Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach der portugiesischen Ãœbersetzung des Namens. Meine Sprachlehrerin von der VHS - selbst Portugiesin - konnte mir nicht helfen (ich konnte es kaum glauben :roll: :roll: ). Doch Dank Internet habe ich nun schon mal den Namen gefunden: Bibi Meia-longa.

Aber wer kann mir sagen, wie das Haus der Pippi - also die "Villa Kunterbunt" - im portugiesischen Original heißt? Ihr könnt euch zwar gerne an originellen Ãœbersetzungen versuchen, aber für das "Original" wäre ich besonders dankbar.

Vielleicht kann mir auch jemand einen Link geben, unter dem ich portugiesische Kinderbücher kaufen kann, die auch nach Deutschland geschickt werden. Ich möchte dadurch mein Portugiesich verbessern.

Herzliche Grüße aus Köln und schon mal "vielen Dank" für alle Infos!
Chris
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antonsd
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Beitrag von antonsd » 07.11.2008, 12:46

hallo,

darf ich dir mal einen Tipp geben?
http://www.portugalforum.de/portugiesis ... portuguesa
da wird dir bestimmt schneller und besser geholfen, als hier.
Es hat einfach viel mehr User. :roll:

viel Glück und .. Grüße Toni
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Ze
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Beitrag von Ze » 07.11.2008, 14:17

Hallo Chris,

bei Amazon in Deutschland gibt es auch portugiesischsprachige Bücher. Viele Kinderbücher sind wohl nicht dabei, aber zum Beispiel „Der kleine Prinz“ habe ich dort gefunden.
Es soll wohl bald auch einen portugiesischen Ableger von Amazon geben, dann ist es mit dem Bestellen sicher gar kein Problem mehr. Allerdings gab es wohl eine, inzwischen vergriffene, Ãœbersetzung von Pippi Langstrumpf nur in Brasilien.
Lesen lernen mit Kinderbüchern habe ich übrigens auch probiert.

Zitat eines Touristen:
> Oh weh, in Portugal sprechen ja schon die kleinen Kinder so deppert dass man kein Wort versteht. <

In einem Kinderbuch hatte ich z.B. einen einzelnen Satz gefunden, der so ziemlich alle Zeitformen gleichzeitig beinhaltete, die es gibt. Auf jeden Fall ist es aber eine gute Ãœbung.
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg dabei.

Liebe Grüße
Ze

klee
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Beitrag von klee » 07.11.2008, 15:48

Hallo!

ich habe über Amazon ein paar zweisprachige Bücher gefunden:

Maria Isabel Barreno: Der gestohlene Diamant
Jose Saramago: O Conto da Ilha Desconhecida
Es gab noch wenige weitere, die ich aber noch nicht bestellt habe.

Mich würde übrigens auch generell interessieren, was es Gutes zu lesen gibt in der portug. Literatur. Bin für jeden Tipp dankbar!

LG klee

Ze
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Beitrag von Ze » 07.11.2008, 17:55

Hallo Klee,
port. Literatur scheint ja immer irgendwie eine Nabelschau, eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte zu sein. Selbst ein Krimi kommt ohne das nicht aus.
Ein gutes Beispiel für einen port. Krimi ist:
„Schatten über Porto“ von Justino Pamplona und Luis Rodrigues

Eine witzige Auseinandersetzung mit der Zeit der Nelkenrevolution ist:
„Wir sollten mal darüber reden“ von Mario de Carvaho (echt empfehlenswert)

Unterhaltsam und ein weites Bild des 19. Jahrhunderts in Portugal bietend sind die Romane von Eca de Queiroz. Viele von ihm sind in deutsch erschienen, wie z.B. „Vetter Basilio“ oder „Die Reliquie“. Sie sind wirklich lesenswert.

Pesoa und Antunes sind sicher die bekanntesten Autoren, aber für mich so sehr portugiesisch, dass sie weniger zur Unterhaltung, als zur Erforschung der portugiesischen Seele dienen.

Noch eine Empfehlung:
Der ungewöhnliche, auch sehr portugiesische Krimi „Ballade vom Hundestrand“ von Jose Cardoso Pires. Ist besonders für denjenigen empfehlenswert, der neben der Spannung auch lebensnahe Informationen über das Salazar-Regime bekommen möchte.

Und für ganz verbissene Azorenfans die portugiesisch lesen können:
„Gente Feliz com Lagrimas“ von Joao de Melo.
Er spielt hauptsächlich auf Pico und wurde vor ca. 10 Jahren an den Originalschauplätzen für das Fernsehen verfilmt. Mein portugiesisch reicht allerdings nicht, um so einen Wälzer mit Genuss lesen zu können.

Würde mich auch sehr über Eure Empfehlungen zur portugiesischen Literatur freuen.
Liebe Grüße
Ze

klee
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Beitrag von klee » 07.11.2008, 20:02

Hi Ze,

vielen Dank!
Jetzt kommen die langen Abende, an denen man sich die Liste mal vornehmen kann.

Meine Portugiesisch-Lehrerin ist zwar nicht so ein begeisterter Fan von Jose Saramago, aber die Kurzgeschichte (s.o.) fand ich eigentlich ganz schön. Das wäre mein Tip ;-)

LG klee

Ze
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Beitrag von Ze » 10.11.2008, 20:12

Hallo,
mein Eintrag oben hatte mich motiviert das empfohlene Buch: „Wir sollten mal darüber reden“ nach Jahren wieder zu lesen.
Es ist keine Auseinandersetzung mit der Zeit der Nelkenrevolution, wie ich behauptet habe, sondern eher mit der heutigen Sinnkrise der „Alt-74`er“.
Ungemein witzig und geistreich in der ersten Hälfte, lässt es zum Ende hin doch immer mehr nach. Lesenswert ist es aber auf alle Fälle.
Hier mal eine kleine Leseprobe:

„Zwischen den Büchern eines anderen Regals, das geschickt, in einer kunsthandwerklichen und in Vergessenheit geratenen Technik, aus Ziegelsteinen und Bohlen gebaut wurde, lächelte eine etwas eigenartig aussehende Leninbüste hervor, dicker als gewöhnlich, weil in China gefertigt.“

Dieser Satz ist typisch für das Buch. Die deutsche Regel „Einen Satz mit mehr als 8 Wörtern versteht keiner mehr“, hat sich (glücklicherweise) noch nicht nach Portugal herumgesprochen. Bandwurmsätze sind die Regel in allen, alten und neuen, portugiesischen Büchern.

Drei weitere Bücher für jemanden der bereit ist ein Buch zu lesen, nur weil es etwas mit den Azoren zu tun hat, habe ich bei mir noch gefunden:

„Nachtstop auf den Azoren“ von David Beaty. So grottenschlecht, dass es schon wieder lustig ist.

„Die Frau von Porto Pim“ von Antonio Tabucchi. Könnte überall spielen, eigentlich hat nur der Titel etwas mit den Azoren zu tun. Ansonsten ist Tabucchi ein guter Schriftseller.

„Vulkanische Reise“ von Ralph Roger Glöckler. Der Mann ist ein echter Azorenkenner und das Buch beinhaltet interessante Beschreibungen der Azoren. MRR hätte aber wohl kein gutes Haar an dem Buch gelassen. :lol:

Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre,
mit lieben Grüßen
Ze

klee
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Beitrag von klee » 10.11.2008, 20:26

Hallo Ze,

von Ralph Roger Glöckler habe ich auch "Corvo" und "Madre". Den Schreibstil finde ich o.k. - nicht immer ganz mein Ding, aber gut zu lesen.
Interessant finde ich aber einfach, dass man viel über die Azoren lernt.

Vor allem bei der "Vulkanischen Reise" lernt man mal die ganzen Hintergründe des Vulkanismus allgemein und des Vulkanausbruchs auf Faial im Besonderen.

"Corvo" hatte ich als erstes gelesen und da hat mich gleich die Beschreibung des Landeanflugs auf Corvo in den Bann gezogen. Seitdem möchte ich mal nach Corvo fliegen (war bisher "nur" mit dem Boot da). Ich muss es noch schaffen, bevor die Landebahn verlängert wird ;-)

"Madre" muss ich noch lesen - ist schwer reinzukommen...

Ach so - "Die vergessenen Fräulein" hab ich auch nur gekauft, weil die Azoren drin vorkommen, war dann aber ganz erstaunt, wie gut und flüssig es sich liest. Und auch da lernt man viel über die Hintergründe.

Liebe Grüße
klee

Ze
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Beitrag von Ze » 10.11.2008, 20:42

Hallo Klee,
ich denke auch, wer sich für die Azoren interessiert findet bei Rogler mehr als in jedem Reiseführer. Hautnah und mit viel mehr Wissen um die Hintergründe.
Er ist übrigens auch der Ãœbersetzer von „Wir sollten mal darüber reden“.
Sein Stil (oder „Nichtstil“) nervt mich oft bei seinen eigenen Werken aber da bin ich sicher etwas zu kritisch.
Er lebt in Lissabon, wohl schon sein halbes Leben, und kommt immer noch regelmäßig auf die Azoren. Er ist ein gutes Verbindungsglied „zwischen den Welten“ und macht dadurch vieles Verständlich.

Wie war übrigens „Der gestohlene Diamant“ ?

Liebe Grüße
Ze

klee
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Beitrag von klee » 10.11.2008, 20:51

Hallo Ze,

interessant! Danke.
Das stimmt, er kennt mehrere Seiten und kann das gut vermitteln.

"Der gestohlene Diamant" ist als Krimi aufgemacht, aber es geht um philosophische Fragen, ums Schreiben und nicht Schreiben können, ums Atmen etc. - ich glaube ich muss es nochmal lesen - dann erkennt man vielleicht eher die Zusammenhänge.

Liebe Grüße
Elke

Ze
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Beitrag von Ze » 10.11.2008, 21:06

Hallo Klee,
Deine Anregungen haben mich bei Amazon stöbern lassen und ich habe zwei Bücher gefunden die mich interessieren:
Mário de Carvalho: Der unglaubliche Krieg in der Avenida Gago Coutinho
Und
Primeiras leituras/ Erste portugiesische Lesestücke: Anfänger-Texte

Kennt diese Bücher jemand? Es sind auch zweisprachige Texte, also sicher gut zum üben.

Liebe Grüße
Ze

Ze
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Beitrag von Ze » 10.11.2008, 21:18

Gerade habe ich etwas echt Unerwartetes gefunden:
Das Buch von Joao de Melo: „Gente feliz con Lagrimas“ das auf Pico und Faial spielt, gibt es auch in einer zweisprachigen Ausgabe:

Es ist ein Taschenbuch mit 100 Seiten, es muss also stark gekürzt sein. Aber interessant ist es sicher.

Verlag: TFM (1997)
ISBN: 3925203567

Wer wagt sich dran?

Liebe Grüße
Ze

klee
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Beitrag von klee » 13.11.2008, 09:23

Hallo Ze,

ich trau mich ran - kann nur noch nicht sagen wann ...
Wie dick ist der Wälzer denn im Original?

Wenn man mal anfängt zu suchen, findet man schon noch ein paar zweisprachige Ausgaben. Wie schon gesagt, jetzt kommen ja die langen, dunklen Abende ;-)

Ich habe auch mal nach folgenden Namen gesucht, die ich vom "Passeio dos Poetas" in Praia da Vitoria habe:
Natália Correia
Maria Angelina de Sousa a Trulu
Eduarda Ferraz
Almeida Garret
Antero de Quental

Bin aber vorläufig nur hier fündig geworden:
Borges Martins: Crencas populares da Ilha Terceira (bekannt?)

Schöne Grüße auf die Insel
klee

Ze
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Beitrag von Ze » 13.11.2008, 21:11

Hallo Klee,
meine Paperbackausgabe hat 486 Seiten. Also kann die zweisprachige Ausgabe nur ein kurzer Ausschnitt sein.
Aber das kann sogar ein Vorteil sein, denn ein wenig ist das ganze schon Richtung Telenovella.

Was und wo ist denn diese Passeio dos Poetas?
Klingt interessant.

Liebe Grüße
Ze

klee
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Beitrag von klee » 14.11.2008, 07:25

Hallo Ze,

in der Fußgängerzone in Praia hängen links und rechts an den Häuser kleine "Azuleijos" mit Porträts und kurzen Zitaten der genannten Dichter.

Ein Beispiel:
eu sou dos acores
relativamente
naquilo que tenho
de basalto e flores
Natália Correia (in Autogénese)

Liebe Grüße zurück
Elke

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