Tag 3
Vegan Lunch im O Esconderijo (Versteck)
Nach dem Besuch des Vulkanzentrums setzen wir unsere Tour durch Faial fort. Wir fahren in den Norden der Insel.
Über ein in der Höhe gelegenes vegan/vegetarisches Restaurant im Süden der Gemeinde Cedros mit dem vielversprechenden Namen "O Esconderijo" (das Versteck) hatte Markus positive Bewertungen gelesen. Eine Besonderheit dieses Restaurants ist, dass das Essen keinen Festpreis hat, sondern die Gäste zahlen, was sie für die Qualität des Essens angemessen finden.
Das Restaurant scheint bei unserer Ankunft geschlossen zu sein. Ein Besen, der quer vor der offenen Tür steht, versperrt den Eingang. Als wir uns auf den Rückweg machen, erscheint ein lächelnder, barfüssiger Mann in den Sechzigern, der uns auf Englisch fragt, wie er uns helfen könne. Nach einem kurzen Wortwechsel erkennt Markus den deutschen Akzent unseres Gesprächspartners, der bestätigt, dass er Deutsch spricht. Es ist der Restaurantbesitzer. Er bietet uns entweder ein 4-Gänge-Überraschungsmenü, einen Salat oder das Hauptgericht an. Wir entscheiden uns für die letzte Variante. Wir nehmen auf der Terrasse über einem Bach Platz.
Hans, unser Gastgeber, bringt uns eine Karaffe mit kaltem Kräutertee, das Besteck und zwei schöne Baumblätter als Servietten. Der Ton wird vorgegeben.
Eine Viertelstunde später wird uns das Tagesgericht serviert, ein Teller mit verschiedenen Gemüsesorten und Bratkartoffeln. Schlicht und schmackhaft.
Schon während er uns die Speisen brachte, hatten wir Gelegenheit zu einem Gespräch über die Geschichte dieses ungewöhnlichen Restaurants.
Als es darum geht, das Essen zu bezahlen, zeigt mir Hans eine kleine Holzkiste, in die ich den Betrag einwerfen kann, den wir für angemessen halten. Ich habe mich mit Markus auf 30 Euro geeinigt, was für die Region natürlich ein grosszügiger Betrag ist, aber in unserem Sinne, ein solches Lebensprojekt zu unterstützen.
Ich frage Hans, ob ihm der vorgesehene Betrag passt, er antwortet mir, dass ihm jeder Betrag passt und als er den Euro-Schein entdeckt, den ich in der Hand halte, bietet er mir an, mir das Wechselgeld zu geben, da die Holzkiste leer ist.
Und so beginnt ein langer Dialog über die faszinierende Art, seine Lebensphilosophie in diesem Restaurant umzusetzen.
Bevor wir weitergehen, folgen wir der Empfehlung unseres Gastgebers und gehen ein paar Schritte in den "wilden Teil", den Bach unterhalb des Restaurants.
(Michel)
- Ökologische Servietten
- Vegan und alles von der Insel (hatte sehr hunger und bereits davon geggessen ;-))
- Dieses Bachtobel könnte optisch auch in den Tropen sein