Sep. 23 - 4 Wochen - 5 Inseln (HOR,SJZ,TER,FLW,PDL)

[puzzlech]

Tag 22
Weiterflug nach São Miguel
Teil 2

São Miguel, die Westspitze

Punta Delgada (rieeeesig)

Die Welt des Konsums hat uns wieder

[puzzlech]

Tag 22
Weiterflug nach São Miguel
Teil 3

Baia dos Moinhos

Unser Haus ist über dem sichtbaren, direkt an der Kante

Abendstimmung vom Haus aus

[puzzlech]

Tag 22
Baia dos Moinhos
Teil 1

Baia dos Moinhos, Bucht der Mühlen, heisst unsere Unterkunft für die nächsten fünf Nächte und Tage.

Nach dem Wechselbad der Gefühle im ersten Teil des Tages freuen wir uns auf die frühe Ankunft (um 15:15 Uhr), wohl wissend, dass wir nur unser Gepäck abstellen können, da unsere Gastgeber, José und Dina damit beschäftigt sind, das Haus für unsere Ankunft um 16 Uhr zu reinigen. Sie sind bei unserer Ankunft da, begrüsen uns freundlich und überreichen uns die Schlüssel. Dann fahren wir zum Supermarkt in Ribeira Grande.

Nach einer Stunde sind wir wieder da. Unsere Gastgeber sind mit dem Putzen fertig und nicht mehr da. Wir nehmen das Haus in Besitz. Wie immer hat sich Markus sehr viel Mühe gegeben, unsere verschiedenen Unterkünfte zu finden. Was das hier anbelangt, würde ich sogar sagen, es ist die Perle auf der Krone.

Eine traumhafte Lage: 60 Meter über dem Meer mit direktem Blick auf die Bucht und den Strand darunter. Das Haus ist tadellos, geräumig und hell, die Einrichtung einfach, aber mit allem, was man braucht und noch viel mehr. Um das Haus herum gibt es eine große Rasenfläche in drei Richtungen und verschiedene Gärten der Eigentümer. Eine Art sehr grosser Wintergarten bietet bei Regen eine Rückzugsmöglichkeit halb im Freien. Lediglich die große asphaltierte Fläche mit Platz für 6-8 Autos vor dem Haus erscheint uns für ein Haus, das für maximal 4 Gäste ausgelegt ist, etwas überdimensioniert.
(Michel)

Unser neues Heim :-)

Eines von 3(!) Schlafzimmer

[puzzlech]

Tag 22
Baia dos Moinhos
Teil 2

Wintergarten

[puzzlech]

Tag 22
Baia dos Moinhos
Teil 3

Aussicht nach rechts

Aussicht nach links

[puzzlech]

Tag 22
Baia dos Moinhos
Teil 4

Gehört alles zum Haus (und noch mehr)

Garten

[puzzlech]

Tag 23
Tee, Tee und noch mehr Tee, Gorreana
Teil 1

Unser Ziel an diesem Morgen nach dem Frühstück ist Gorreana.

Einst waren es 62, heute befinden sich hier die beiden einzigen Teeplantagen Europas. Im Nordosten von Sao Miguel liegen die verbliebenen Felder: 'Plantacoes de Cha Gorreana' und 'Cha Formosa'. Hier oben begünstigt das einzigartige Mikroklima den Teeanbau. Die Teesträucher stammen ursprünglich aus Macau und wurden um 1750 eingeführt. Der Niedergang des Orangenanbaus hatte damals die Suche nach neuen Anbauprodukten beflügelt.

Doch der schwarze und grüne Tee, der seit Jahrzehnten auf den wenigen verbliebenen Feldern produziert wird, wird kaum exportiert. Es fehlt an der Menge und vor allem an der Technik.
Ein gutes Dutzend Mitarbeiter ist von April bis September alle 14 Tage damit beschäftigt, die feinsten Blätter zu schneiden. Nach der Ernte werden die Blätter wie früher weiterverarbeitet. Wer eines der Teepäckchen kauft, kann sicher sein, dass sein Tee handgepflückt und handverlesen ist.

Wir kennen den Ort schon von unserer ersten Reise auf die Azoren. Damals war es allerdings sehr schwül, so dass wir den kleinen Spaziergang auf die Hügel oberhalb der Fabrik nicht machen konnten. Das holen wir heute nach.

Als wir ankommen, sind wir etwas erschrocken über die vielen Autos, die vor der Fabrik parken und die vielen Menschen, die dort herumlaufen.

Wir überwinden unsere Bedenken und machen uns auf den Weg durch die endlosen Teefelder. Bald sind wir fast allein unterwegs. Wir lassen uns Zeit für den Aufstieg durch die Teefelder und den langsamen Abstieg durch den Wald (immer noch das gleiche Problem mit meinem Knie). Nach fast zwei Stunden sind wir wieder in der Fabrik, diesmal weniger überlaufen. Wir lassen uns in der Cafeteria - der Name ist hier wohl nicht ganz korrekt - nieder und geniessen ein Stück Ananaskuchen (eine gute Erinnerung an unseren Besuch 2018) und zwei Tassen « Broken Leaves » Tee, der natürlich gratis ist.

Dann geht es zurück nach Hause. Markus kann dem Ruf des Ozeans nicht widerstehen und geht baden. Von unserer Terrasse aus beobachte ich ihn mit dem uns zur Verfügung gestellten Fernglas und freue mich, wie er das Spiel der Wellen genießt. Eine Reservierung im kleinen Restaurant unten im Dorf ist nicht möglich, da alle Plätze für das Abendessen bereits belegt sind. Wir weichen auf die kleine Snackbar am Strand aus, die unter anderem ein Gericht aus vegetarischem Burger, gemischtem Salat und Pommes frites im Angebot hat. Da sie um 19 Uhr schließt, gehen wir eine Stunde früher hin und essen inmitten von Hühnern, Küken und Enten, die sich die Krümel von Tisch zu Tisch holen. Bevor wir nach Hause 60 Meter hinauf steigen, machen wir noch einen Verdauungsspaziergang zu einem Wasserfall 500 Meter vom Dorf entfernt.

[puzzlech]

Tag 23
Tee, Tee und noch mehr Tee, Gorreana
Teil 2

Nachdem der Teestrauch blüht, kommt die Ruhephase über den Winter

Der Spaziergang

Heute am Sonntag hat es mehr Leute am Strand

[puzzlech]

Tag 23
Tee, Tee und noch mehr Tee, Gorreana
Teil 3

Die sind überhaupt nicht scheu :-)

Mein Lieblingsplatz vom Haus!

Die in Flores waren ein bisschen eindrucksvoller

[puzzlech]

Tag 24
Kleine Tour an die Ostspitze
Teil 1

Auch wenn wir es etwas ruhiger angehen lassen, ganz ohne Ausflug geht es dann doch nicht. Gleich nach dem Frühstück geht es Richtung Schnellstrasse. Doch oh weh, was ich seit bald 4 Wochen befürchte, tritt ein. Ein Linienbus in der Grösse eines Personenwagens kommt uns im Nachbardorf entgegen. Und es ist natürlich eine extrem enge Stelle und da mitten im «Dorfzentrum» auch keine Ausweichstelle in der Nähe. Wenigstens lässt er kurz vor uns eine Passagierin aussteigen, so dass ich noch etwas Zeit habe, unser Auto an die Hauswand zu quetschen und die Seitenspiegel einzuklappen. Der Bus rast dann keine 5 cm an unserem Auto vorbei, ohne auch nur ein bisschen vom Gas zu gehen. Ich bewundere immer wieder, wie genau die Menschen hier die Breite der Fahrbahn und der Autos einschätzen können. Für mich ist das ein Ding der Unmöglichkeit!
Auf der Schnellstrasse geht es, wie der Name schon sagt, zügig voran und schon 15 Minuten später sind wir an unserem ersten Ziel, dem Miradouro da Ribeira dos Caldeirões. Er ist mit einem Wasserfall und ein paar Häuschen gestaltet und wir haben ihn bereits vor 5 Jahren besucht, aber da er so nah an unserem Ferienhaus liegt, wollen wir ihn, wie übrigens auch die anderen Aussichtspunkte, die wir noch ansteuern werden, ein zweites Mal besuchen.
Der Miradouro ist schon eher ein Park, in dem wir ein wenig herumlaufen. Wir entdecken auch noch einen Pfad, der etwas weiter ins Tal führt. Da er für Michel begehbar ist, nutzen wir die Gelegenheit und folgen dem Weg bis zu einem weiteren kleinen Wasserfall. Hier beginnt die Welt des Canyoning und wir kehren um.
Auf dem Rückweg folge ich noch einem Wasserrohr, dessen Fassung wir gerade passiert haben und staune nicht schlecht. Denn das Rohr speist den Wasserfall, den wir vorhin im Park bewundert haben. Beim weiteren Studium des Wasserflusses fällt mir dann auf, dass alles fliessende Wasser im Park im Herbst künstlich ist. Die echten Bachbetten und Wasserfälle sind jetzt alle trocken, letztes Mal im Mai war überall Wasser. Aber trotzdem hat uns der Park wieder gut gefallen.

Wir fahren weiter zur Ostspitze der Insel und kehren am dortigen Aussichtspunkt Ponta do Sossego wieder um.

Im Dorf Nordeste (das im äussersten Nordosten liegt) kaufen wir in einem kleinen Spar Supermarkt ein Brot, leider sind die Sandwiches alle mit Käse UND Schinken belegt. Und nein, wir kaufen kein Brot mit Schinken drin und werfen es dann weg. Da verzichten wir lieber ganz darauf. Wir versuchen unser Glück noch in einem Café, auch hier nur Käse-Schinken-Brote, in einer Pizzeria die aber geschlossen hat, in der Dorf-Beiz die uns dann doch zu schmuddelig ist und ganz zum Schluss sehen wir, dass es da noch ein Lokal gibt. Es stehen 2 Bänke draussen die jedoch leer sind, aber es kommen gerade 2 Personen heraus, sonst hätten wir gedacht es ist auch zu. Als wir in das Lokal gehen staunen wir nicht schlecht. Ein riesiger Lärm, alle Tische besetzt, an der Theke (man bestellt hier fast überall an der Theke) eine Schlange von Leuten. Wir scheinen das Epi-Zentrum der Dorfgastronomie gefunden zu haben. Zu unserem grossen Erstaunen gibt es hier auch eine Sandwichecke, wo sie auf Bestellung zubereitet werden. Wir können unser Glück kaum fassen und verlassen das Restaurant 5 Minuten später mit 2 frischen, reich belegten und grossen Thon-Sandwiches für insgesamt weniger als 6 Euro, die wir gleich um die Ecke auf dem zentralen Dorfplatz verzehren.
Danach fahren wir ohne Umwege nach Hause. Am Nachmittag möchte ich noch einmal baden gehen.
Zu Hause sehen wir dann von unserer Terrasse aus, dass die Flaggen der Rettungsschwimmer am Strand rot sind. Das bedeutet: Baden verboten. Ein weiterer Blick auf die Brandung erklärt auch sofort warum. Das Meer ist sehr aufgewühlt und nur ein Lebensmüder würde wohl freiwillig baden gehen.
Da ein Bad im Meer nicht in Frage kommt, unternehme ich eine kleine Wanderung, während Michel unser schönes Heim geniesst.
Abends gehen wir in das einzige «richtige» Restaurant im Ort und es gibt, natürlich, wieder Fisch. Leider nur ein mittelmässiges Erlebnis. Obwohl es ein Fischrestaurant ist und gute Bewertungen hat, ist mein Fisch total trocken und extrem versalzen. Oder besser gesagt, er ist fast paniert in grobkörnigem Salz. Mag sein, dass das so sein muss, aber mir schmeckt er überhaupt nicht. Schade um das tote Tier, es so zuzubereiten... Michel ist zufriedener, wenn auch nicht übermässig glücklich mit seinem Essen. Zum Nachtisch gibt es Ananas. Auch die wird hier auf der Insel angebaut, als einziger Ort in Europa. Und sie ist köstlich, um nicht zu sagen himmlisch. So sind unsere Geschmacksnerven wieder zufrieden und wir stapfen den Hügel hinauf zu unserem Haus. Noch ein bisschen Blog schreiben und dann ab ins Bett. Wir schlafen beide viel in diesem Urlaub, die Seeluft macht müde und glücklich.
(Markus)

Miradouro da Ribeira dos Caldeirões

Schon schön aber...

...hier beginnt der Wasserfall, einfach aus einem Rohr raus

[puzzlech]

Tag 24
Kleine Tour an die Ostspitze
Teil 2

Der andere "fake" Wasserfall

Endlich Hortensien die noch voll in der Blüte stehen

Bis hier zu diesem echten Wasserfall sind wir ins Tal hinein gegangen...

[puzzlech]

Tag 24
Kleine Tour an die Ostspitze
Teil 3

... hier beginnen dann auch die Canyoning Touren.

Die Strasse hat 34% Gefälle, für Touris verboten zu befahren - zum Glück

Ponta do Sossego

[puzzlech]

Tag 24
Kleine Tour an die Ostspitze
Teil 4

Kein Park, nur ein "Parkplatz" mit Aussicht auf den Leuchtturm von vorhin...

... und an die östlichsten Klippen der Insel

Die Kirche von Nordeste

[puzzlech]

Tag 24
Wanderung Markus: Ladeira da Velha
Teil 1

Als Alternative zum Baden mache ich nach unserer Rückkehr diese kurze Wanderung, die direkt von unserem Haus aus startet. Zuerst geht es zu dem kleinen Wasserfall, den wir gestern schon gesehen haben, dann steige ich das Tal hinauf bis zum Bergrücken, um bald darauf über viele Stufen zum Meer hinabzusteigen. Im Wanderbuch steht, dass der Wiederaufstieg extrem anstrengend ist. Die Stufen seien mühsam und schlecht gepflegt. Ich zögere, überhaupt abzusteigen, denn unten gibt es «nur» ein verlassenes Thermalbad zu bestaunen und ich muss den gleichen Weg wieder zurück. Zum Glück siegt die Neugier und ich beginne den langen Abstieg über viele Stufen.
Zuerst erreiche ich die Ruine eines alten Thermalbades und noch ein paar sehr steile Stufen weiter unten gibt es auf Meereshöhe sogar noch die Ruine einer gefassten Thermalquelle. Es ist ein einmaliges Erlebnis für mich, keine 10 Meter vom tosenden Meer entfernt in 29 Grad warmem Thermalwasser zu baden. Ich bin ganz allein da unten und fühle mich in meiner «Badewanne» sehr privilegiert.
Aber nach dem Bad im leicht sprudelnden Thermalwasser muss ich irgendwann wieder nach oben. Mir graut davor! Aber erstaunlicherweise bin ich recht schnell oben und stehe auch nicht kurz vor einem Kreislaufkollaps. Es lohnt sich also doch, im Alltag auf den Lift zu verzichten...
Die Wanderung führt mich noch an drei weiteren Aussichtspunkten vorbei und bald schon bin ich wieder zu Hause.
(Markus)

Scheint etwas mehr Wasser zu haben als gestern

Treppchen hinauf

Auch die Kühe sind etwas erschöpft, ob sie auch Treppen steigen?

[puzzlech]

Tag 24
Wanderung Markus: Ladeira da Velha
Teil 2

Oben wieder fast Jura Landschaft...

... nur halt mit Meer :-)

"unsere Bucht"